Paolo Conte
ist Anwalt, Sänger und Pianist. In Italien gehört
er zu den renommiertesten Musikern, in Frankreich ist er ein
Star, in den Niederlanden füllt er regelmässig die
Konzertsäle. Und in der Schweiz? Er ist ein Geheimtipp.
Lange bevor
er zu singen begann, wurden seine Chansons zu Hits, wenn nicht
sogar zu Klassikern. Er schrieb für Adriano Celentano
Azurro oder für Lucio Dalla Gelato al' Limon.
Contes Musik lässt sich nicht einfach in eine Sparte
einteilen, volkstümlihce und klassische Elemente laufen
in seine Musik ein, aber vor allem der Jazz. Paolo Conte tritt
immer mit einer Begleitband auf. Manchmal nur ein Sextett,
manchmal eine Big Band, aber immer sind mehrere Saxophone
dabei. So verwundert es auch nicht, dass er seine Chansons
danach benennt: Boogie oder Sotto Le Stelle Del
Jazz sind zwei Beispiele hierfür. Seine Lyrics sind
Geschichten. Geschichten über das Leben, die Liebe und
über Menschen.
Im Dezember
vergangenen Jahres veröffentliche Conte seine neusete
CD, 900 genannt. Da Album enthält 13 Lieder, keines
herausragend, keines nichtssagend. Das Album ist wie aus einem
Guss, wäre es ein Buch, könnte man sagen, es wäre
in Buch mit 13 Kapiteln. Was ist Contes Erfolgsrezept? Seine
nach Whysky und Zigaretten tönende Stimme, seine musikalische
Vielfalt, seine Texte? Die Antwort muss der Hörer selbst
finden.
«Er
ist ein guter Anwalt»(seine Sängerkollegen)
«Er ist ein guter Sänger»(seine Anwaltskollegen)
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Tracklisting:
Novecento
Il Treno Va
Una Di Queste Notti
Pesce Veloce Del Baltico
La Donna Della Tua Vita
Per Quel Che Vale
Inno In Re Bemolle
Gong-Oh
I Giardini Pensili Hanno Fatto Il Loro Tempo
Schiava Del Politeama
Chiamami Adesso
Brillantina Bengalese
Do Do
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Nachbetrachtung
des Artikels
Bis auf den fehlenden Lead, ist es ein guter Artikel. Viel
wurde gesagt, ohne dass konkret etwas ausgesagt wurde. Eine
typische Plattenkritik, bei der der Verfasser nicht weiss,
worüber schreiben will. Bestes Tages Anzeiger Niveau,
und dies ohne Eigenlob. Schliesslich gehört die Kultur
nicht zu den stärken des Tagis. Halten wir dennoch fest:
Der dritte Artikel von Yves Baer war der erste gute.
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Was aus
dem Album wurde
Paolo Conte wurde nie ein Superstar. Immerhin hatte er
einen Radiohit mit Gong-oh, der sowohl auf DRS 1 wie
3 läuft, bis heute noch, 10 Jahre nach der Veröffentlichung.
Paolo Conte in einem Formatradio wie (S)hitradio Z oder Ex-Radio
Roschee zu hören, ist eine Illusion. Hingegen gehört
er nach wie vor ins sonntägliche Programm des vielgeschmähten
Radio zum Glück.
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