Actu
Am Wasser/Breitensteinstrasse, die vergessene Strasse entlang der Limmat
21. Juni 2003
Der Vorsteher des Tiefbauamtes, Stadtrat Martin Waser, war von der SP 10 eingeladen worden, einen Überblick über die Strassenplanung in der Agglomeration Zürich zu geben. In seinen Ausführungen betonte er, dass die städtische Verkehrspolitik der Stadt Vorteile bringen müsse und er versprach, eine Lösung für den beliebten Schleichweg über die Breitensteinstrasse/Am Wasser in die Verkehrsplanung rund ums neue Hardturmstadion miteinzubeziehen.

Stadtrat Martin Waser war gelassen, obwohl die FDP am selben Abend den historischen Verkehrskompromiss aufgekündigt hatte. Sachlich erläuterte er die städtische Verkehrspolitik, die auf Nachhaltigkeit setzt. Auf den Stadtautobahnen sind lediglich 10 – 15% Durchgangsverkehr. Da die Staus in der Stadt den Wirtschaftsverkehr behinderten, entstünden Staukosten. Das Gewerbe brauche den Verkehr, betonte Martin Waser, deshalb muss der Westring (Uetlibergtunnel) die Stadt entlasten. Damit dies nicht leere Floskeln bleiben, sind flankierende Massnahmen in Planung, welche den Durchfahrtswiderstand erhöhen. Zu solchen Massnahmen gehören virtuelle Busspuren. Virtuell in dem Sinne, dass die Buspur im Bereich von Einmündungen aufgehoben wird, damit die Fahrzeguge einspuren können. Heute sind solche virtuellen Busspuren bereits auf der Hardbrücke im Betrieb.

Binnenverkehr zwischen zwei Schweizerstädten
Die Planung der Umfahrung des neuen Hardturmstadions und die Anbindung dieses Teils von Zürich West an den öffentlichen Verkehrs dauert bis ins Jahr 2004. Die erste wichtige Etappe wird die – zeitgleich mit der Fussball EM stattfindende – Eröffnung des Westrings sein. Die Stichworte hierzu heissen eine neue Tramlinie vom Hauptbahnhof in den Bahnhof Altstetten, der zu einem Intercity Bahnhof umgebaut werden soll und die SN 1.4.1, die Fortsetzung der bereits bestehenden Stadtautobahn im Gebiet Förrlilbuck. Da das Ballungsgebiet Zürich Nord so gross wie Wintherthur ist und Zürich West der Grösse Aaraus entspricht, ist eine direkte Strassenverbindung unabdingbar: Der Waidhaldentunnel, der vom so genannten Toniknoten zum Bucheggplatz führen wird, hat deshalb oberste Priorität, weil damit die Rosengarten- und nicht zuletzt die Gsteigstrasse entlasten würde.

Die vergessene Strasse entlang der Limmat
Gemeinderat Markus Zimmermann erläurte im zweiten Teil der Veranstaltung die aktuellen Verkehrsprobleme im Kreis 10. Im Schatten der Westtangente oft unbemerkt ist der abendliche Stau von der ETH Hönggerberg hinab zur Europabrücke, die Formel 1 Rennstrecke der Frankentalerstrasse und den – wie am diesem Abend festgestellt wurde – in der Planung oft vergessene aber nicht nur bei Aargauern und holländischen 40 Tönnern immer beliebtere Schleichweg von der Europabrücke entlang der Breitenstenstrasse/Am Wasser. Martin Waser versprach, bei der Stadionumfahrung mit flankierenden Massnahmen dafür zu sorgen, dass sich der Verkehr nicht auf die vergessene Strasse entlang der Limmat ergiessen werde. Eine effiziente Sofortmassnahme wäre, die Wipkingerrampe der Hardbrücke zu schliessen, so dass der Verkehr automatisch in die Hardturm- und Förrlibuckstrasse geleitet würde und die Autobahnschilder am Wipkingerplatz statt in die Breitensteinstrasse hinab zum Escher Wyss Platz zeigen würden.



Stadtrat Martin Waser und Gemeinderat Markus Zimmermann nehmen den frischgebackenenen Höngger SP-Gemeinderat Andreas Ammann in ihre Mitte.

  Links:
http://www.sp10.ch

Artikel erschienen in:
Hongger, 26. Juni 2003