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Von
Informationsbörsen und Marktplätzen |
27.März
2006
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Während
die etablierten Zeitungen den Inserateschwund immer mit einem
Abbau des Kulturteils kompensieren, verfügt jede Szene
über ihr Szenemagazin, wie beispielsweise das Word oder
RockStar Magazine, die in Bars, Clubs und Shops gratis erhältlich
sind. Doch verbreiten diese Magazine mehr heisse Luft denn qualitativ
guten Inhalt. Wen wunderts da, dass die Schweizer Musikszene
online stattfindet. Diverse Plattformen, vom reinen eStore über
Musikportale mit verschiedenen Nutzen bis hin zu Dienstleistern
decken die breiten Bedürfnisse der Musiker und Musikliebhaber
ab. |
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Die Portale
Die ältesten Schweizer Musikportale feierten unlängst
ihren zehnten Geburtstag und haben sowohl die Goldgräberzeiten
wie das Platzen der IT-Blase überlebt. Eines der populärsten
Portale ist music.ch, das
1995 als simples Linksverzeichnis der Musikbranche gestartet
war. Unterdessen umfasst die Adresssammlung über 7000
Adressen und erscheint seit 2001 jährlich in Buchform.
Neben diesem Branchenindex bietet music.ch einen online Marktplatz
mit diversen Angeboten für Bands an, die vom Übungsraum
über eine Stellenbörse für Musiker (bei welcher
Ex-Miss Schweiz Stéphanie Berger ihre Mitmusiker gefunden
hat) bis hin zu Instrumentenverkäufen und Tonträgerauktionen
reichen. CD-Besprechungen, ein Kalender und Hostingangebote
für Musikschaffende schliessen das Angebot ab. Music.ch
wurde bereits mehrmals durch das Internetmagazin Anthrazit
(Print!) als beste Musikseite des Jahres ausgezeichnet. Wobei
sich die Bewertung auf den Benutzernutzen bezieht.
Nicht viel jünger als music.ch ist hitparade.ch.
Was zuerst wie ein Horrorkabinett klingt, ist im Gegenteil
die geeignegte Datenbank für Wissenschaftler, die den
helvetischen Geschmack erforschen möchten. Und wer geglaubt
hat, dass sich früher die bessere Musik platziert hatte,
kann die Jahreshitparaden bis 1968 zurückverfolgen und
sich dabei ernüchtern lassen. Neben den Chartstatistiken
zu den platzierten Songs und Alben bietet hitparade.ch
Rezensionen und ein Onlineforum an. Was eine Diskussion über
Rauchverbote darin zu suchen hat, bleibt ein Rätsel.
Sowohl bei music.ch wie hitparade.ch stehen
die Funktionalität und die klare Navigation im Vordergrund.
Die Dienstleister
Ganz anders kommt findyourmusic.net
daher, das sich als die professionelle Musikplattform vermarktet.
Das Herz ist denn auch die Suchmaschine, bei welcher man nicht
nur nach Musikern und Songs, sondern auch nach den grossen
Gefühlen beziehungsweise den Stimmungen suchen kann.
Eine witzige Idee, die nicht ganz funktioniert, findet man
unter dem Stichwort Erotik Songs wie Jurastudium oder
Zombieterror. Leiden manche Portale an der einfachen
HTML-Gestaltung, wird hier im Impressum der Verdacht bestätigt,
dass es sich bei findyourmusic.net um die Arbeitsbeschaffungsmassnahme
einer Webagentur handelte. Denn weder das Design noch die
gewöhnungsbedürftige Suchmaske sind benutzerfreundlich.
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Screenshot
von der Suche nach den in den Schweizer Charts platzierten Alben
von Paul McCartney auf hitparade.ch |
Keinen Designaward
gewinnt bandorama.ch,
denn hier steht die Dienstleistung im Vordergrund. Neben der
Gestaltung des CD-Booklets; Merchandising und dem Booking
bietet bandorama ein eigenes CD-Brennwerk an, wobei
auch eine MC und LP Herstellung möglich ist, und dies
zu den günstigsten Preisen. Die bei bandorama.ch
hergestellten Alben werden auf der gleichnamigen Plattform
auch gleich besprochen. Vom Februar 2002 bis zum Janaur 2006
surften 238 964 Besucher vorbei.
Einen anderen Weg schlug trespass.ch
ein, das sich in erster Linie als Internetportal für,
mit und über Schweizer Musik versteht. Gemäss ihrem
Motto als Plattform für den hoffnungsvollen Schweizer
Nachwuchs, aber auch die etablierten Stars, reicht die Artikelspanne
von Allpot Futsch bis hin zu Züri West. Des Weiteren
ist Trespass.ch eine Sendung auf Radio Emme, weitere
Sender werden zurzeit gesucht, die letzten Sendungen lassen
sich im Archiv der Webseite hören. Ausserdem legen zwei
Djs ausschliesslich Schweizer Musik bei Partys auf.
Die eStores
Auch in der Schweiz ist der iTunes Music Store Marktführer
im Downloadbereich. Waren zur Lancierung noch keine Schweizer
Sounds erhältlich, sind nun die Backkataloge oder wenigstens
einzelne Alben von Züri West, Patent Ochsner, Lovebugs,
Subzonic, Yello, Stephan Eicher oder Sens Unik erhältlich.
Andere Stores, wie citydisc.ch oder exlibris.ch,
bieten auch MP3 Downloads an, funktionieren aber eher als
Onlineshop ihrer physischen Läden. Während citydisc.ch
mit mycokemusic kooperiert (das allerdings bloss mit
Windows funktioniert), lässt sich im Shop von Exlibris
bequem in der Vinylabteilung stöbern, worin sich durchaus
Trouvaillen wie die beispielsweise die Trance Remixes von
City Of The Blinding Lights von U2 finden lassen, die
weder im wohlsortierten Fachhandel noch im iTunes Store
der sich der complete U2 rühmt auffindbar
sind.
Screenshot
von exlibris.ch. Auch wenn dies eigentlich in die Rubrik Boulevard
gehört, sei verraten, dass Yves Baer Kunde von exlibris.ch
ist. Im Gegensatz zu den Läden ist der Onlieshop ganz
brauchbar. Und hat erst noch eine portofreie Lieferung.
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Links
der im Artikel erwähnten Shops:
Download
des iTunes MusicStores bei Apple
Music.ch
Hitparade.ch
Bandorama.ch
Find Your Music.net
Trespass.ch
City Disc online
Ex Libris Onlie Store
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