Wenn Sting
sich klassisch betätigt, dann lässt er nichts anbrennen.
Seine Beschäftigungen im klassischen Genre waren allesamt
Ende der Achtziger Jahre: Als Mackie Messer in Brechts Drei
Groschen Oper oder als Soldat in Stravinskys L'Histoire
Du Soldat. Sine Aufnahme von Prokovjews Peter und der
Wolf gehört wiederum zu den besten überhaupt.
Und so überrascht es nicht, dass Herr Stachel wieder
einmal ein klassisches Album aufnahm und dass dieses zu einem
seiner besten in den vergangenen 15 Jahren gehört.
Es begann
damit, dass Sitng von seinem Gitarristen Dominic Miller vor
zwei Jahren eine Laute zu Weihnachten geschenkt bekam. Gleichzeitig
suchte der Lautenspiler Edin Karamazov jemanden, der die Songs
von John Dowland (1563-1626) singen könnte. Karamazov
gefällt zwar die Musik von Sting nicht, doch von seiner
Stimme war er begeistert. Und so begann die Kooperation, die
ihn an die Spitze der Klassikcharts führe. In der Melancholie
und der englischen Musiktradition fühlt sich Sting zuhause.
Man höre hierzu beispielsweise I Was Brougt To My
Senses und stelle fest, dass gewisse Renaissance-Anklänge
schon öfters in seinen Songs zu hören waren. Und
was das schönste an Stings Charterfolg ist: Mit dem Dowland
Album führt er dem oft elitären Klassikbetrieb seine
eigene Sonvergangenheit vor, die er hatte, bevor in hochgestochenen
Opern und Symphonien aufging. Und zeigt den Frackpinguinen
auf sympathische Art den Stinkefinger des Rockers.
Sting und Edin Karamazov. Foto: deutschegrammophon.com/sting-dowland
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Tracklisting
Walsingham
Can She Excuse My Wrong
"Right Honorable"
Flow My Tear (Lacrimae)
Have You Seen The Bright Lily Grow?
"Then In Time Passing On"
The Battle Gaillard
The Lowest Trees Have Tops
"... And According..."
Fine Knacks For Ladies
".. From Then I Went..."
Fantasy
Come, Heavy Sleep
Forlorne Hope Fancy
"And Form Thenc..."
Come Again
Wilt Thou Unkind Thus Reave Me
"After My Departure..."
Weep No More, Sad Fountains
My Lord Willoughby Welcome Home
Clear Or Cloudy
"Men Say, That..."
In Darkness, let Me Dwell
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