Ist der
Championsleague Final 2005 YB FCB?
Das wäre recht lässig, stell dir mal vor. Ehrlich
gesagt, ich wäre schon recht stolz, wenn YB die Qualifikation
schaffen würde.
Züri West wirkt relaxt. Irrtum oder kluges Marketing?
Weder noch. Ich habe nicht so ein relaxtes Jahr hinter mir.
(Seufzt) Es war nicht so stressig. Ich war viel mehr am überlegen:
«Was willst du noch, wohin willst du noch?». Aber
wenn ich die Scheibe höre, finde ich es gut, wie sie
herausgekommen ist. Es ist eine gesetztere Haltung, die wir
rüberbringen. Sie ist weniger aufgeregt als auch schon.
Man staunt, wenn man die Pressebilder betrachtet: Züri
West stehen auf Bälpmoos. Wie kommt das?
(Lacht). Mir geht es wie Büne Huber. Ich bin auch in
Bern aufgewachsen. Bälpmoos war schon ein Ausflugsziel,
wo man mit den Eltern ein Coupe essen ging und dabei den Flugzeugen
zuschaute.
Es gibt dort eine Strecke, eine Strasse kreuzt die Landebahn,
eine verläuft parallel dazu. Als ich Autofahren lernte,
ging man dort üben. Man konnte dort gut auf die Tube
drücken, weil es im Niemandlsland ist. Von dem her habe
ich schon einen Bezug zu Bälpmoos.
Aber es war die Idee der Fotografin, die sich im Zusammenhang
mit den Songs so eine Landebahn mit den Lichtern vorgestellt
hat, auf der wir mit ernsten Gesichtern posieren...
... schöne Fotos...
... eben, irgendwie noch cool. Wir hatten das Gefühl,
dass es eine gute Sache würde, und so haben wirs
gemacht. Wobei wir immer wieder verschieben mussten, weil
das Wetter nicht stimmte: Sie wollte einen Himmel mit so Wolken.
Aber sonst haben wir nichts mit dem Song zu tun. Es war mehr
Zufall. Im Booklet haben wir denn auch die neue Bezeichnung
Bern Belp verwendet.
Hat dich das Glück gefunden? Weisst du wer du bist?
Jaha, das ändert ständig, gell. Manchmal hat man
das Gefühl, man wisse wer man ist, und zwei Wochen später
ist man sich seiner Sache nicht mehr sicher. Ich hatte schon
Phasen, in denen ich wusste, wer ich war. Aber ich lasse mich
auch verwirren. Das Glück ist sagen wir mal
eine flüchtige Bekannte von mir. Ich bin ihm schon oft
begegnet und es ist mir schon häufig auch wieder weggeflutscht.
Ich wüsste schon, was es brauchen würde. Aber eben,
ich nicht so ein Euphoriker. Ich zweifle schon noch oft. Du
kennst uns ja auch schon länger.
Seit 15 Jahren.
Eben, gell. Es ist so ein auf und ab. Es ist noch eine Haltung,
die mir gefällt. Man kann sich sagen, dass man nicht
immer herumsuchen muss, dass es auch gehen kann, wenn man
ein wenig geduldiger wird. Ich bin ein ungeduldiger Mensch.
Ich gebe mir Mühe, dass ich nicht mehr so aufgeregt herumlaufe,
dass ich relaxter werde. Und eben, ein wenig gesetzter und
abgeklärter. Und vielleicht kommt es so schon gut.
Die Verbalerotik ist auf Aloha verschwunden. Ist das Thema
Sex ausgereizt?
Nein. Es waren selten fröhliche Lieder über Paarungssituationen.
Es sind auch mehr Aspekte von Beziehungsgeschichten, die ich
versucht habe in die Texte einfliessen zu lassen. Auch wenn
ich über so Zeug schreibe Du schreibst ja auch
beginne ich etwas Neues und weiss nicht, wo es hinführt.
Auch die Texte auf der Scheibe, da merkte ich erst am Schluss,
dass alles so abgehobenes Zeugs ist. Das nimmt man sich jeweils
nicht so recht vor, es fügt sich so Stück für
Stück zusammen. Ich setze mich nicht hin und sage: «Jetzt
brauche ich drei Songs über Fussball, zwei Songs über
Sex, drei Songs über das.» Es kommt zusammen, was
zusammenkommt.
Sex ist,
was man draus macht: Ritigampfi.
Das ist Horror. Dieser Song ist für mich die Verarbeitung
des Filmes Es Geschah am Hellichten Tag mit Gert Fröbe.
Das ist wirklich etwas heuer Schlimmes. Ich versuchte den
Songcaus der Sicht eines Schweinehundes zu schreiben. Der
Song wurde falsch gedeutet. Ein trauriges Kapitel. Es geht
mir nicht in den Kopf, dass irgendjemand solche Gelüste
haben kann. Ich habe den Film gesehen und einen Abend lang
mit meiner damaligen Freundin darüber diskutiert. Danach
schrieb ich den Song. Er ist recht aggressiv. Eine Lehrerin
hat uns geschriben, wir würden es verherrlichen. Eben
Horror. Ein Szenischer Song, in dem ich eine grusige Rolle
zu spielen. Vielleicht ist es den Leuten nicht gelungen zu
abstrahieren, oder mir ist es nicht gelungen, mich auszudrücken.
Ich hatte auch live ein komisches Gefühl. Im Song geht
es um einen Kinderficker. Ich spielte den Typen wie Fröbe
im Film. Als Songschreiber singst du ihn, und dann stehen
so junge Leute vorne am Konzert, das belastete mich schon.
Geri Gagarin ist eine schlitzohrige Figuren. Versteckt
sich hier ein gewisser Antiamerkanismus?
Das ist ja so etwas Ambivalentes mit Amerika, wenn man Rockmusik,
Blues, oder Jazz mag. Man kommt man um Amerika nicht herum.
Ich war sogar mit einer Amerikanerin verheiratet. Gut, sie
ist eine New Yorkerin, das ist etwas anderes. Sie ist in die
Schweiz gezogen, wir waren 7 Jahre verheiratet und äh,
ich war in dieser Zeit oft in New York und habe die USA bereist.
Dieser Song
hat mehr mit meiner Kindheit zu tun. Er handelt 1967, damals
war die Euphorie was die Raumfahrt anging, grenzenlos. Die
Geschichte ist real: Wir haben als Kinder Astronaut gespielt,
wie man Winnetou spielt. Den Typ, den ich beschreibe, gibt
es wirklich. Der hat das wirklich so gespielt. Jetzt im Song
nenne ich ihn Geri Gagarin. Damals hat er die Mondlandung
etwas vorweggenommen. Auch wenn es damals nur das Garagendach
gewesen war, so ist er vor Armstrong auf dem Mond gewesen.
Er ist schon ein Schlitzohr, das ist klar.
Ichhabe den Typ letzthin wieder getroffen. Es ist eine traurige
Geschichte. Ich wohnte in der Nähe von ihm bis ich 10
jährig war, danach zügelte ich. Damit verlor sich
der Kontakt. Man hat sich vielleicht mal auf der Strasse getroffen,
aber erst nach fünf oder sechs Jahren. Er ist wirklich
etwas in andere Sphären abgedriftet.
Eine gute Geschichte. Bei «Ängu» habe ich
das Gefühl, dass doch auch mehr Autobiographisches drin
steckt .
Es gibt so Situationen in denen dich jemand anschaut
es geht nicht mal darum, jemanden aufzureissen und
fragst dich: «Bin da wirklich ich gemeint?» Das
sind so Momente in denen du schnell am Nachtraben bist. Situationen,
in denen du die Aufmerksamkeit von jemanden möchtest.
Es ist kein Song mit viel Selbstvertrauen, sicher. Es gibt
so Momente, in denen du nicht recht an dich glaubst und dich
nicht so ins Zentrum stellst. Das sind so Begegnungen die
passieren, wenn du überhaupt nicht damit rechnest. In
denen du plötzlich einen Blick geschenkt kriegtst und
du dich fragst: «Ich? Warum ich?» Aber es liegt
dem Song kein Erlebnis zu Grunde, das spannender als der Song
wäre.
Es ist auch mehr eine atmosphärische Nummer mit diesem
Riff. Tom hatte es ursprünglich gebracht. Es hatte schon
diese Stimmung, so dieses Nowhere Man Feeling. Ich
kann es jeweils nicht so beschreiben. Es ist so etwas, was
dich einfach so erreicht. Ich weiss auch nicht mehr, wie ich
auf die Zeile gekommen bin. Der Song hat mich extrem berührt
von der Art was er ausstrahlt. Ich habe manchmal das Gefühl,
dass die Worte einfach schon in der Musik sind, weniger eine
komische Geschichte mit einer Pointe, denn eine Atmosphäre
beschreibend.
Crank und Core 22 hatte ich als eure Vorgruppe gesehen.
Wer wird es dieses Mal sein, Adrian Weyermann solo oder Carmen
Fenk?
(Lacht). Das weiss ich nicht. Carmen Fenk kenne ich von dieser
Musicdings-Geschichte. Die hat glaube ich eine Platte gemacht.
Aber die würde uns die Show stehlen. Die wollen wir nicht!
Sie ist zu berühmt. Nein! (lacht erneut) Ich habe keine
Ahnung. Der Adi, das könnte noch sein.
Wir haben nun einmal die Openairs gebucht. Im Herbst machen
wir dann eine Tournee, auf der wir in Clubs und kleineren
Hallen spielen. Dort kann es schon sein, dass zwischendurch
noch jemand mit dabei ist. Vielleicht wieder Tom Krailing.
Wir haben oft lokale Bands genommen. Crank haben vor uns gespielt.
War das in Uster, als du sie vor uns gesehen hattest? Wo war
das gewesen, wo du Crank und uns gesehen hast?
Ich hatte sie im Kaufleuten gesehen.
Ja, genau, genau. Aber sie hatten schon vorher mit uns gespielt
eben auch einmal in Uster. Dort waren sie noch 16 gewesen,
noch jung und hatten abgedrückt, Adi war damals 16. Ich
habe ihn huere guet in Erinnerung. Die Lovebugs haben auch
kurz nach ihrem Beginn vor uns gespielt. Die hatten damals
auch eine ähnliche Energie. Das war 1994. Ich finde das
schon spannend zu verfolgen, was aus den Bands wird. Aber
ich weiss nicht, wer diesmal vor uns kommen wird, ob es jemand
lokales sein wird. Oder wieder Krailing. Den kennst du ja
wohl auch, Tom Krailing?
Ja.
Der kam eine zeitlang oft, trat alleine mit einer Gitarre
auf. Er ist ein guter Song-Interpret. Hat vor unseren Gigs
viele Dylan-Songs gesungen, aber auch das Neil-Young Zeug.
Das kann er auch. Das hat mir noch gefallen. Es war ruhig
und danach sind wir gekommen.
Das beste am Touren ist...
dass viel organisiert ist. Man hat einen Plan und weiss,
wann man wo sein muss. So können wir uns wirklich auf
das Wesentliche, auf das Spielen, konzentrieren. Wenn es auf
der Tournee gut läuft, die Band fit ist und man selbst
fit ist, dann ist das Spielen auf einer Tour immer noch etwas
Tolles. Jetzt bin ich 43, und wir sind ab üben, ich freue
mich sehr, wieder live zu spielen.
Ausser für ein paar Glückliche, die Splendid
besitzen, ist Wintertour ist das einzige Livealbum.
Dürfen wir wieder einmal eines erwarten oder sind die
Radio Konzerte der Ersatz dafür?
Nein, das schon nicht. Ich finde äh, hast du damals die
CD für uns aufgenommen? Nein, du bist es nicht.
St. Gallen?
Ja, letztes Jahr. Hast du uns die geschickt?
Christoph war es.
Ahh ja, Christoph!
Er hat einfach die Infrastruktur, um von Minidisc auf CD
zu kopieren. Er war am Konzert und hat gesagt, es würde
nicht übertragen. Ich war überzeugt, es würde
und ich nehme es auf. Und so...
Moll, das ist cool!
Material haben wir genug. Wir haben auf jeder Tour einen Gig
aufgenommen. Gut, heutzutage ist es einfacher als frührer.
Mir schwebt immer so etwas vor, so ein Sammelsurium von all
den verschiedenen Besetzungen zu machen.
Ich muss sagen, ich habe nicht so viele Livealben in meiner
Sammlung. Ich stehe fast mehr auf Studioalben. Aber ich finde
es trotzdem als Zeitdokument etwas Gutes, wenn man es zwischendurch
macht. Es ist jeweils huere schwierig, dogmatisch zu sagen,
so, fertig wir lassen es so wie es ist. Und drum, die letzte,
Wintertour, haben wir huere lang daran gearbeitet,
für das viele dann doch gedacht haben, «komm, ich
kaufe das Studioalbum». Es war recht aufwändig.
Ich fände es gut. Es gäbe auch Leute die das cool
finden würden. Aber du musst einen Gig erwischen, worauf
du so Dialogzeugs drauf hast, wo coole Sachen geschnurrt werden.
Aber ich denke, es wird sicher wieder etwas geben.
Was ist zuerst: der Text oder die Musik?
Ganz früher hatte ich oft zuerst den Text. Manchmal textete
ich auch etwas nach einem fremden Stück. Aber inzwischen
ist oft die Musik zuerst. Ich denke, es klingt danach schon
mehr nach einem Song. Früher hatten wir, wie bei «Henry»,
so ellenlange Texte, von einer Kurzgeschichte inspiriert.
Ich habe sie schon verdichtet, und sagte dann, «Giele
machtet Musig dadezue Wo isch de Refrain? Refrain
hetts keine Aha, wie wämmer denn?» Es
gibt so atmosphärisches Zeug, das ist schon cool, aber
für eine Band die rocken möchte, sind klare Songstrukturen
schon besser.
Es gefällt auch mir besser. Von dem her denke ich, ist
es besser, wenn du Musik von den Bandmitgliedern erhältst.
Sie lassen mir die Freiheit auszulesen, zu was ich etwas machen
möchte. Im Moment finde ich das die ideale Art, Songs
zu schreiben.
Bei Radio zum Glück musste die Band ein neues Line
Up verdauen. Die Beatles zerbrachen, als die Get Back Sessions
gefilmt wurden. War die Kamera für Am Blues Vorus fördernd
oder hinderlich fürs Zusammenfinden im neuen Bandgefüge.
Es war eine komische Idee, den Film gleich nach dem Besetzungswechsel
zu machen. Andererseits verstehe ich die Annina Furrer und
Regula Begert, die den Film drehten, dass sie genau dies spannend
gefunden hatten. Sie haben auch gut gearbeitet und alles gegeben
für den Film mit relativ wenig Budget und relativ wenig
Zeit. Er hatte für meine Züri West Optik lange nicht
alles beleuchtet, was für mich Züri West ist. Als
die Frauen dabei waren, störte mich die Kamera nicht.
Wir waren damals sowieso frisch zusammen als Band. Es hat
uns einen Schub gegeben. Man musste sich ein öffnen.
Eine Kamera machte immer die Leute unsicher, vor allem wenn
du mit Leuten zusammen bist, die du nicht gut kennst.
Aber im Nachhinein hatte ich darunter recht gelitten. Aber
mehr so, weil es plötzlich Zeug beleuchtet hat, so Indianer
mässig mit der gestohlenen Seele, wenn ich da beispielsweise
mit einem Song komme. Das mag zwar für jemanden der Fan
ist interessant sein, aber... Es hat mich huere irritiert,
ich muss es sagen. Ich kann es mir nicht vorstellen, dass
es gefilmt ist Familienfilme hat jeder. Das hat mich
recht (überlegt) beschäftigt, muss ich sagen. Ich
möchte nicht gleich wieder einen Film drehen über
irgend etwas aus meinem Leben. Clips und so, das ist okay.
Aber... äh es war recht Hardcore für mich, ich muss
es sagen.
Aber eben, es war auch in einer Zeit, in der ich selber viel
gezweifelt habe, während der ich nicht gewusst habe,
wo führt das mit der Band hinführt und wo führt
es überhaupt hin... Ja, darum denke ich, dass ich über
den Film in fünf Jahren denken kann, die damalige Situation
kommt herüber. Mit dem was noch alles passieren wird,
kann ich dann besser damit leben, als dannzumal, als der Film
herauskam.
Deine erste Band hiess Bodylotion. Was ist davon noch in
Züri West vorhanden?
Meine erste Band hat Desirée geheissen, es waren aber
fast die selben Leute wie bei Bodylotion. Da gibt es auch
eine Single, die glücklicherweise niemand hat. Das ist
recht niedriges Niveau, darum hat sich die Frage erübrigt.
Nein äh, ja ich. Sonst hat sich nichts in Züri West
rübergerettet.
Die Bands hat es gegeben, als ich 16, 17 war und das war vor
allem die Zeit, die du im Übungsraum verbracht hattest,
in der du jeden Abend spieltest, endlose Jam Sessions, gekifft
und weiss ich nicht was, endlose Gitarrensoli. Als Züri
West durch diesen Zufall damals aktueller wurde, merkte ich
schon, dass es etwas ist, das eine Relevanz erhalten könnte.
Vorhin war es so eine Band, wo man jede freie Minute damit
verbracht hatte ich ging auch während der RS als
Füsilier (und 2 WKs) nicht in den Ausgang sondern in
den Übungsraum, da ich in der Nähe von Bern die
RS absolvierte. Man spielte mit den Jungs und es war der Treffpunkt.
Wir gaben auch Konzerte, aber viel weniger. Erst mit Züri
West hatte ich das Gefühl, die Leute, die möchten
auch musikalisch etwas sein. Ich nahm auch damals als Texter
einen riesigen Sprung. Wir dachten, das klingt, als ob es
jemand interessieren könnte. Es war für mich ein
Quantensprung, der Lauener in diesen Bands war nicht derselbe
wie der Lauener von Züri West, obwohl er die selbe Person
ist.
Küse und Sämu Mummenthaler, unser damaligen Drummer,
waren für mich wichtige Figuren. Sämu ist jetzt
auch Journalist. Er war sehr wichtig für mein Bewusstsein,
so ist das für mich schon ein anderes Kapitel. Es war
so ein Prolog, es waren Bands, von denen man nicht sagen konnte,
ob es Hobby blieb oder nicht. Der Schritt war damals schon
entscheidend.
Es gibt immer noch unveröffentlichtes Material wie
die überzähligen Songs aus den Radio zum Glück
Sessions oder Raritäten wie Sri Lanka oder die zweite
Hälfte der Splendid EP. Wird es einst genügend Material
für eine Züri West Anthology haben?
Ich habe das Gefühl, dass es zuwenig gutes Material gibt.
Aber es gibt, wenn man ein Gemisch mit Livesongs machen würde...
mir schwebt immer noch... Retour ist natürlich
eine Best of gewesen bei der wir Kompromisse einginge. Du
fragst dich, ob du die eigenen Lieblingssongs aufs Album nehmen
möchtest sie für die Leute produzierst, welche die
CD im Auto hören möchten und sich die beliebtesten
Songs wünschen. Wir haben damals einfach realisiert:
«Oh shit, wir werden 20 jährig und wir sollten
irgend etwas machen.» Wir wollten nicht einfach eine
Party geben, und so fanden wir: «Hier, Jubiläum,
wir feiern uns selbst. Und das reicht.»
Mir schwebt schon noch etwas Liebevolles vor, wo man einerseits
Outtakes oder Songs, die es nicht aufs Album geschafft haben
draufnehmen könnte. Wir haben auch jetzt wieder einen
lustigen Song, der nicht in die Stimmung passte, nicht veröffentlicht.
Es wäre aber eine witzige Story gewesen. Gut vielleicht
gibt es davon noch eine andere Version auf einer anderen Scheibe.
Mir gefallen Alben mit falschen Perlen oder unechten Edelsteinen.
Wenn jemand das von uns machen würde oder ich mal Zeit
habe, fände ich das super.
Stephan Eicher sagt in eurem Film, dass er froh war, als eure
Platten Ende der 80er Jahre in den Charts höher einstigen
als seine. Wie erging es dir als Gölä wenige Jahre
nach dem Erfolg von Härz alles bisher da gewesene
in den Schatten stellte?
Ja gut, damals hatte ich eher gestaunt. Und zwar nicht aus
Überheblichkeit. Gölä war in der selben Plattenfirma
wie wir, und ich hatte das schon einmal zuvor gehört
gehabt, bevor es herausgekomen war. Und ich hätte ihm
keine Chance gegeben. So wie es viele andere auch gehabt hatten.
Klar, er hat so eine Art zu singen, seine Songs gut
da wurde viel darüber geschrieben, wir wissen wie er
singt aber ich hätte es nicht als den Smash
Hit, den Megaseller erkannt. Im Gegenteil, es hat mich
erstaunt. Aber ich muss auch sagen, es stachelt einem auch
immer wieder an, man sagt: «So jetzt kommen wir!»
Aber danach hast du auch gemerkt, dass der etwas hat, das
nicht vergleichbar ist. Es geht auch nicht um die Musik, es
ist seine Art im Zusammenhang mit seinen Songs in dieser Direktheit,
dieses Ungelenke, dies ist das Greifbare für viele Leute
- nicht für alle Leute.
Mich hat es zu Beginn schon ein wenig verunsichert. Du hast
das gehört ich habe nicht darüber gelacht
aber gedacht, «Ja ja, das ist so Hauruck Rock
mit so gefühlsduseligen Texten». Ich war dann aber
sehr beeindruckt durch dieses Phänomen. Auch in der Band
hatte sich so eine Stimmung verbreitet. Es lässt einem
nicht unberührt, auch als wir Erfolg hatten, gab es Bands,
die waren eifersüchtig, nicht auf die Musik, aber auf
diesen Stellenwert im Spothligt. Eifersucht ist vielleicht
das falsche Wort, aber du denkst «Hm, warum der und
nicht wir?» Das gebe ich nun ehrlich zu, es hat mich
schon ein wenig gefuchst, muss ich sagen. Ich habe gesagt,
«Gopferdami, was wollen die Leute mit dem». Andererseits,
als wir 1994 plötzlich so Mehrheitsfähig waren,
hatte mich damals auch erstaunt. Gut, der Song, das Herz, hatte etwas, was die Leute damals gut erreicht hatte. Wenn
du aber den Erfolg einmal gehabt hattest, möchtest du
ihn wieder haben.
War der Erfolg von Härz rückblickend für
euch eher hinderlich oder fördernd?
Ja, es ist natürlich eine Hypothek. Ich habe überhaupt
nie versucht von Herz einen Wiederholersong zu schreiben.
Obwohl man sich das wohl hätte überlegen müssen
bei Hoover Jam. Wir hätten vielleicht etwas machen
müssen, das etwas gemässigter war. Aber wir hatten
damals als Band den Weg genommen, der sich gerade angeboten
hatte. Wir waren uns selbst geblieben. Nein, es ist nicht
hinderlich. Hingegen kann man uns auch nicht als Onehit Wonder
angehen, weil wir seit dem zweiten Album immer zwischen 40
000 bis 50 000 verkauft hatten Das andere war ein Glücksfall.
Wir haben diesem Song extrem viel zu verdanken. An den Festivals
werden Schweizer Bands selten gross geschrieben. Es gibt meistens
drei Spuren: Die grossen sind die Headliner, die Schweizer
Bands folgen in der zweiten Reihe und dann folgen die kleinen.
Als wir das Herz veröffentlicht hatten, und die
meistverkaufte Scheibe der Schweiz überhaupt hatten,
standen wir ganz klein an den Festivals. In der Schweiz ist
es einfach so. Danach, als wir nicht mehr so viel verkauft
haben, hatten wir durch dieses Herz einen Stellenwert
erlangt gehabt, dass die Gagen besser wurden. Ja, wir leben
davon, nicht grossartig .
Gäll ich erzähle viel zuviel.
Ja, ist schon gut, du beantwortest ja auch schon einige
Fragen von selbst.
Es ist schon so, ich bin eine huere Plaudertasche heute.
Bill Clinton wird als der erste Rock n Roll Präsident
bezeichnet. George W. Bush wird von den Motorradgangs unterstützt,
die Schweizer Hells Angels wählen Christoph Blocher.
Rock ist per Defintion Rebellion. Was ist falsch gelaufen,
dass sich die Rocker vom Establishment, gegen welches sie
einst opponiert hatten, vereinnahmt und was ist falsch gelaufen?
IMan kann sagen, dass Reagan der erste gewesen war, der hatte
diesen Fehler schon gemacht: Springsteen hatte doch den Song
Born In The USA gemacht, ein amerikakritisches Stück
und Reagan war der erste, der einen Rocksong vereinnahmt hatte
und es völlig umgemüntzt hatte. Klar, Springsteen
steht vor der US Flagge, das kann man als Patriotimus deuten;
wie man Patriotismus als etwas Engagiertes deuten kann, indem
ich sage, dass es mir nicht egal ist , dass so ein Arschloch
Präsident ist. Dagegen wehre ich mich dagegen und stehe
vor die Flagge. Wenn nun aber der Präsident so clever
ist zu sagen, Born In The USA sei schon fast eine amerikanische
Nationalhymne... Für Springsteen war es glaube ich eine
riesige Hypothek. Der Song war völlig falsch gedeutet
worden und hat auch seine Karriere extrem verändert.
Nach dieser Scheibe war alles so eine Verweigerungshaltung.
Und Clinton war der erste, der das Rock nRoll Feeling
instrumentalisiert hatte. Er hatte ja auch in einer Band gespielt,
John Kerry übrigens auch, war Bassist.
Was falsch gemacht wird, ist dass sich viele instrumentalisieren
lassen. Aber in Amerika hat der Wahlkampf so eine populistische
Angelegenheit, da werden Leute halt einfach so eingespannt.
Aber ich denke auch, dass vieles umgedeutet wird. Vielleicht
wehrt man sich auch zuwenig dagegen. Natürlich haben
die Leute und die Bands heute weniger Inhalt. Ich sehe das
auch an uns, es ist heure schwierig. Ich weiss nicht, ob unser Radio zum Glück Statement geschickt gewesen war,
wie wir das gemacht hatten. Für mich kam es wirklich
von Herzen aber du machst dich sofort huere unbeliebt. Ich
habe auch eine soziale Verantwortung den Leuten gegenüber,
mit denen ich zusammen Musik mache. Einerseits habe ich auch
manchmal das Bedürfnis, nicht so auf den Markt zu schielen,
andererseits weiss ich, dass es für uns so hauchdünn
ist, dass es am Ende reicht.
Ich weiss nicht, was falsch gelaufen war. Aber kannst du auf
den Videokanälen laufen und diese Klingeltöne verkaufen
und nebenbei glaubwürdig zu sagen, hey wisst ihr was,
so und so funktioniert die Welt?
Aber ist schon eine Werteumkehr passiert, weisst du, so Bands
wie Lynnard Skynnard mit Sweet Home Alabama hatten
schon damals einen Redneck Anstrich, und dieser Song steht
trotzdem für Freiheit und Abenteuer. Und danach kommen
die Rocker ins Spiel, die wie die Broncos in Bern fragwürdige
politische Ansichten wie Frauenfeindliches und Ausländerfeindliches
Zeug vertreten. Es sind halt alles nur Menschen und die Musik
ist nur Musik. Vielleicht sollte man es auch so sehen. Ich
könnte noch viel sagen, aber ich mag nicht schon wieder
so den Motzer spielen.
Gut.
Es ist schwierig zu sagen. Aber du hast recht, es eine Werteverschmelzung,
von der du nicht mehr recht weisst, was nun richtig ist.
Reizt Euch das Thema Filmmusik?
Ja, wir haben auch schon gemacht. Früher hatten wir zwei-
drei Mal eine Anfrage für Fernsehserien. Zwei Mal Eurocops
und für den Bernhard Giger Film Tage des Zweifels
haben wir Abspann geschrieben, das auf Bandini drauf ist. Ich finde es etwas cooles. Es würde mich schon
wieder reizen.
Wann trittst du bei Lüthi & Blanc auf?
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich dazu taugen würde.
Ich möchte hier nicht noch ein Popularitätsfenster
zu öffnen.
Anno 1991 wollte der Züritipp von dir wissen, waurm
du den Refrains ausweichst. Deine Antwort war, dass du am
liebsten Songs mit schönen Refrains hörst. Dass
das klassische Songwriting aber nicht dein Ding wäre.
Obwohl euer grösster Hit eigentlich nur aus einem Refrain
besteht, scheint sich bis heute nichts geändert zu haben.
Weichst du heute aus den selben Gründen wie damals den
Refrains aus?
Eben, früher war oft der Text vor der Musik. Aber es
hat auch auf der neuen Scheibe zwei Songs, die vielleicht
besser noch einen Refrain hätten. Auf der neuen Scheibe
hat es einen Song, der Pünktli heisst, das könnte
ein so hitmässiger Song sein, wenn es noch eine Melodie
hätte, die tätschen und brätschen würde.
Aber irgendwie hat es das Verlorene nicht mehr. Die Stimmung
wäre dahin. Es hat nichts damit zu tun, dass ich denke,
dass es nicht gut wäre. Ich finde einfach nichts, dass
dazupassen würde. Es gibt nichts, was den Song noch weiterbringen
würde. Mir ist die Stimmung eines Songs noch wichtig.
Es gelingt mir einfach nicht, würde ich heute sagen.
Ich finde den Song dadurch nicht schlechter. Er ist halt dann
weniger ein unsterblicher Popsong, sondern eine Stimmung,
die man beschreibt. Das hat es für mich schon immer gegeben.
Eine Zeitlang habe ich verkrampft versucht, Songformen mit
Refrain zu finden. Aber bei dieser Scheibe hatte ich wieder
das Gefühl, komm wenn es stimmt, dann stimmt es. Lassen
wir den Refrain weg, was soll?
Man hört es, es ist ein gutes Album.
Es hat Songs, die okay sind. Und manchmal. Ich würde
heute eher sagen, nicht dass es mein Ding nicht wäre,
sondern manchmal gelingt es mir nicht, das richtige zu finden.
Ist es Euch gelungen auf der anderen Seite des Röstigrabens
Fuss zu fassen?
Selten. Wir spielten immer im Dolce Vita in Lausanne, das
war ein kleiner von Couleur 3 gesponserter Club. Wir
spielten vor Jahren auch in Genf. Aber es war oftt so, dass
in Lausanne, wo es viel Berner gibt, die ans Konzert kamen
und die kurz vor Konzertschluss die Welschen, weil es im Anschluss
noch eine Disco gab. Das gab noch schöne Kontakte. Wir
spielten in Genf an einem Festival, vor Buffalo Tom,e iner
Band die wir lieben. Aber wir merkten schnell, dass uns die
welschen kaufen würden. Wir machen immer ein zwei Konzerte
pro Tour aber es ist nicht realistisch, gewesen Fuss zu fassen.
Obwohl wir zu welschen Bands immer einen guten Draht hatten,
wie The Needles oder Young Gods, die ich kenne. Aber so das
Publikum als Deutschschweizer mit Berndeutschen Songs zu erobern
habe ich das Gefühl, ist schwierig. Uns ist es nicht
gelungen. Aber ausser Eicher weiss ich auch nicht, wem es
gelungen war.
Und trotzdem spürt man, vor allem seit Super 8 immer
wieder französisches Flair. Liegt Bern schlussendlich
doch näher bei der Provence als in London?
Ja, vom Lebensgeführ definitiv. Mein Bruder lebte 12
Jahre in Frankreich. Mein Französisch ist eher so Skilehrermässig.
Aber für mich ist die Provence ein Traum. Ich bin leidenschaftlich
gern dort. Ich koche gerne und rieche gerne an Kräutren
und mag guten Wein. Für meine Nachkarriere kann ich mir
vorstellen, in Häuschen zu haben. Aber das vermag ich
nicht. (Lacht).
Traurig, dass der internationale Erfolg sich nie eingestellt
hat?
Ich habe mich damit abgefunden, dass wir als Mundarband unseren
Markt haben und in dieser Beschränkung liegen auch Vorteile.
So richtige Tourneen zu machen, träumte man schon davon.
Das kommt ja auch im Film zum Ausdruck.
Deutschland wäre das Realistische gewesen. Aber als Schweizer
hattest du immer das Emil Dings. Sie wollten immer einen Witz
hören. Und dann halten sie dir immer dieses Ch vor. Ich
habe nicht das Gefühl, dass ich mich dort durchsetzen
konnte. Ich funktioniere halt als der Sängerman in der
Schweiz. Das ist so und das ist okay.
Züri West, Mani Matter, Polo Hofer haben Dokumentarfilme
erhalten. Ist der Bernhype vorüber?
Wenn man gefilmt wird, kann man sich das schon fragen. Andererseits,
für mich war der Bernhype nicht so wirklich. Schon als
wir uns gründeten, nannten wir uns nicht von ungefähr
Züri West. Das breitarschige, das den Bernern vorgeworfen
wird, sehe ich nicht so. Wir versuchten es immer, uns aus
diesem Klüngel herauszuhalten. Auch wenne s heute verschmeltzte.
Wir waren immer eine Szene für uns. Wir nahmen unsere
Alben in Zürich auf, wir haben wenig mit, der Hype war
gar nie... wir waren schon in Zürich zu einer Zeit erfolgreich,
als noch niemand davon sprach.
Der Bernhype und die negativen Auswüchse von Gölä
sind halt schon, dass die Plattenfirmen verzweifelt nach Band
gesucht hatten, die sich so vermarkten liessen. Dadurch wurden
Sachen hochgespült, die mir nicht gefallen. Es hat nichts
mit den Neuen zu tun, aber es wurde inflationär, Aargauerbands
sangen Berndeutsch, völlig doofes Zeug. Daher ist ein
Overkill da.
Der Hype geht nicht auf unser Schaffen zurück. Wir haben
bessere Scheiben gemacht, weniger gute Scheiben gemacht. Aber
irgendwie ist es in letzter Zeit so, dass ich Songs am Radio
höre und denke Häh, Vielleicht fehlt
mir der Bezug. Aber es ist wirklich so altbackenes Zeug. Nicht
dass man neues machen muss, aber dieses altbackene Zeugs ist
ein warmer aufwisch von schon bekanntem Zeug. Das ist schon
seit dem Gölä Hype, da die Plattenfirmen das Gefühl
haben, dass er doch nicht der einzige sein kann, der derart
absahnt. Soundservice hat sich natürlich die Finger geleckt,
denn Gölä hat überall angefragt und wurde abgelehnt,
wie ich es auch gemacht ahtte. Aber Röfu hatte halt ein
Ohr und gemerkt, dass das was geben könnte.
Du erzählst
viele Geschichte. Schreibst du mal ein Buch?
Ich stelle mir das extrem romantisch vor, ein Zimmer mit lauter
Post It Zetteln an der Wand mit den Figuren, die du zu einem
Roman zusammenfügst. Ich weiss nicht genau, wie man das
macht. Du bist der Schreiber. Es ist nicht das selbe. Es gibt
Leute, die schreiben Romane und die sagen, sie können
keine Gedichte und Songtexte schreiben und umgekehrt. Ich
denke ich gehöre zu letzteren. Ich schreibe vielleicht
mal ein Kochbuch. Ich weiss nicht, ob ich es drauf hätte.
Manchmal hast du schon die Idee, irgend eine Geschichte zu
erzählen. Ich ernähre mich auch aus Büchern
für meine Songs. Ich lese auch gerne und viel. Ich lasse
mich extrem von Romanen inspirieren. Manchmal ist es nur eine
Seite eines Romanes, um eine Story zu schreiben. Aber für
ein richtiges Buch zu schreiben, musst du schon wissen, was
du möchtest. Ich bin halt mehr der Mensch, der nach 10
Zeilen denkt, dass der Text für mich stimmt, komm wir
machen Musik dazu. Ich bin ein huere Zweifler. Ich glaube,
ich könnte das nicht. Ehrlich gesagt. Hut ab vor allen.
Du musst ein Buch schreiben.
Habe ich schon gemacht, aber keinen Verlag gefunden.
Eben, ist scheisse.
Schon, aber ich schreibe ein zweites Buch. Vielleicht schaffe
ich es diesmal. Ich hoffe es.
Das ist gut!
Welches Radio hörst du?
Ich höre wieder DRS 3. Und für die Information DRS
1 und 2. Es ist wieder besser geworden. DRS 3 hatte immer
gute und schlechtere Phasen. Sie geben sich wieder mehr Mühe,
sie haben redaktionell etwas drauf. Die Ansagen haben eine
Text/Musik-Bezug. Das ist schon das Minumum, das sein muss.
Die Berner Radios hört man rundum, aber das ist halt
so Formatzeug und daher recht uninteressant.
Büne Huber
Da wird uns immer eine gegenseitige Affinität unterstellt.
Aber ich finde ihn einen lieben Typ. Es gab für mich
musikalisch andere Texte und Bands, die mich angesprochen
haben. Obwohl unsere Bands in der selben Zeit entstanden.
Ich mag ihn als Typ sehr.
Ich habe das Gefühl, dass er am besten ist, wenn er
nicht krampfhaft versucht, dich zu übertreffen.
Eben, so Zeug kann ich nicht beurteilen. Was ich bei ihm bewundere
ist seine Musikaltität, auch wenn er manchmal zu blumig
ist. Er hat musikalisch einen drauf. Das sind eher seine Qualitäten
als Texte zu schreiben. Für meinen Geschmack!
Zürcher Stadionkrieg?
Als Fussballfan muss ich sagen, dass der VCS sein Gesicht
wahren muss. Aber baut das Stadion Zürich! Fussball ist
Kultur!
Ohne meine Giele fühle ich mich...
... manchmal besser als mit, meistens aber. Wir waren letzhin
so häufig zusammen, dass es schön ist, einen Abend
alleine zu verbringen. Ich bin kein Solokünstler wie
Eicher, der seit Jahren die Musiker wechselt, ich brauche
Bezugspunkte um mich herum.
Ich sah dich bei Little Big Men in Winterthur...
Du bist dort gewesen?
Ja, du hast irgendwie verunsichert gewirkt.
Der Rahmen war so trocken, die Leute waren gesessen. Das A
Capella Singen ist etwas huere schwieriges für mich.
Ich bin der Typ, der Gitarren im Hintergrund braucht, etwas
dynamisch tragendes. Bist du Winterthurer?
Nein, Zürcher Höngger.
Ja. Es war wegen dem schwierig für mich. Es hat Spass
gemacht, ich sang auch mit Büne, mit Endo, Hofer, es
war lustig. Aber ich kam recht ins Schwitzen. Auch von der
Funktion her, eine Band aus Sängern im Hintergrund war
recht Neuland für mich.
Kuno
Lauener, ich bedanke mich für das Interview.
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Kuno
Lauener anno 2004.
Foto: Anette Bouteiller
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