Trotz aller
Vorschusslorbeeren und dem Coverkonzept mit auswechselbaren
- brillanten schwarzweiss Fotos - wird «First Impressions
Of Earth» kaum in den Topalben der Jahresrückblicke
rangieren. Hauptursache für den zwiespätligen Eindruck,
den das Album hinterlässt hinterlässt, ist die zu
polierte Abmischung, denn «First Impressions Of Earth»
hätte alles, was ein Spitzenalbum benötigt:
gute Songs, abwechlungsreiche Strukturen und ein bunter Strauss
musikalischer Ideen. Gitarrist Nick Valensi ist in kreativer
Höchstform. Leider wurde seine Gitarre zu oft zu stark
in den Hintergrund, dafür Julian Casablancas monotoner
Gesang in den Vordergrund gemischt. Die seichte Mixtur überrascht,
denn Produzent David Kahne heilte McCartney bei Driving Rain
(2001) von den aalglatten Songs.
Etwas mehr
Ecken und Kanten stünden The Strokes gut an, dann wäre
es nicht so augenfällig, wie der Rest der Band Casablancas
dünne Stimme kontern. Dies zieht sich über das ganze
Album, von «Razor Blade» über das
«Street Hassle»-Zitat des Über-New-Yorkers
Lou Reed bei «Ask Me Anything» bis hin
zu «15 Minutes». Einst als Retter des Rocks
tituliert, sind die Strokes 2006 noch eine Band unter vielen.
Verglichen mit Coldplays Chris Martin, der eine ähnlich
dünne Stimme hat, oder Franz Ferdinands Alex Kapranos
ist Julian Casablancas bloss dritte Wahl, da die anderen intensiver,
gefühlvoller und dramatischer singen und die Songs auch
leben.
Den kühlen New Yorker Charme haben Sie nicht gestohlen,
dennoch überzeugt das Album nicht ganz. Bild:
sonybmg.de
|
Tracklisting
You
Only Live Once
Juicebox
Heart In A Cage
Razorblade
On The Other Side
Vision Of Divison
Ask Me Anything
Electricityscape
Killing Lies
Fear Of Sleep
15 Minutes
Ize Of The World
Evening Sun
Red Light
Weiter
zu cb's Rez
|