Das
wohl prägendste Stilelement des Berner Mundartrocks ist
sein Hang zum Fernweh. Nun hat sich das «Furt vo hie»
bereits im Bandnamen niedergeschlagen: Männer am Meer.
Nebelmeer vielleicht, meinen Zyniker und liegen für einmal
falsch, schliesslich gab es schon Mal 1989 eine Platte der
Bürger von Calais (mit Mich Gerber und Andi
Hug), dann und wann also reicht Bern ans Meer. Die Berner
am Meer sind die beiden Vocalisten Ramon und QC, die rappen,
singen und gemäss ihren Konzertpostern finden, dass die
Musikindustrie an allem schuld sei.
Drei Labels stritten sich um das Debutalbum: Der altehrwürdige
Zytglogge Verlag erhielt den Zuschlag. Als die Meerleute ihren
Manager wechselten, brachte der seine neuen Schützlinge
beim Sound Service unter. Die Männer am Meer haben reichlich
De La Soul und die Black Eyed Peas gehört
und mimen nun Jay-Z auf berndeutsch. Herausgekommen
ist ein zeitgenössisch klingendes Album, das gemäss
Bandwebseite bereits von 10 Radiostationen gespielt wird,
Tendenz steigend, denn schnell sprechende Berner sind eine
Rarität.
Auf einen Vergleich mit den üblichen Verdächtigen
wird verzichtet, ein Name sollte dennoch fallen: Stop The
Shoppers. Erinnern doch die Songs mit ihrem Witz und in ihrer
Machart an Schmidi Schmidhauser, fast so, als hätte er
einen Zwischenhalt am Meer eingelegt. Es wäre den Männern
am Meer zu gönnen, wenn sie den Status von ihren ungenannten
Paten Stop The Shoppers erreichen könnten.
Ramon
live und nicht gerade am Meer. Als ob ein Cover im Blick-Look
lustig wäre... Foto: maenner-am-meer.ch
|
Tracklisting
Fürchterlech
Glücklech
Das Wo Sie Nid Hei
Paradox
Entertainer
Blinddate
Schnäu wie der Wind
Calypso
Min Name Isch Mani
Vou Im Biud
Sadomasochischte
Dr Hit
Immer Aus Nöi
Natürlech
Cha Cha Cha
Abdankig
|