Die
Geschichte der Traveling Wilburys begann durch einen Zufall.
George Harrisons 87er-Album «Cloud 9» war Anfang
1988 nicht mehr in den Charts. Mittels einer weiteren Singleauskoppelung
wollte Warner die Nachfrage nochmals erhöhen. Der auzukoppelnde
Track war «This Is Love». Damals wurden auf den
Single B-Seiten Non-Album-Tracks verwendet. So sah sich Harrison
gezwungen, einen weiteren Song aufzunehmen, obwohl er vom
Filmsoundtrack zu Shanghai Suprise (mit Madonna) noch Material
zur Verfügung gehabt hätte. Harrison, Jeff Lynne
und Roy Orbison verbrachten zusammen einen Abend. Am anderen
Morgen riefen Sie Bob Dylan an, ob sie in seinem Studio aufnehmen
können. His Bobness war einverstanden und er schloss
sich auch gleich der Band an.
Zusammen
mit Tom Petty , der ein Wilbury wurde und dem Drummer Jim
Keltner, der seinen Namen behielt, nahmen sie «Handle
With Care» auf. Der damalige Chef von Warner, Mo Ostin
hörte den Track an und war besonders von Harrisons Gitarre
und Roy Orbisons Gesang angetan. Er befand zu Gut für
eine Single-B-Seite und fragte, ob man daraus nicht ein ganzes
Album produzieren könne. George Harrison war von der
Idee begeistert, und nahm sich der Band an. Die fünf
Musiker beschlossen, nicht unter ihren eigenen Namen aufzutreten.
Harrison und Jeff Lynne nannten das Studioequipment wilburys.
So kam der Vorschlag zustande, sich Trembling Wilburys zu
nennen. Jeff Lynne schlug dann vor, zitternd mit Traveling
auszutauschen. Der Begriff Trembling Wilbury ist noch im Song
«Dirty World» zu hören, als Roy Orbison «She
Loves Your Trembling Wilbury» singt.
Für die Aufnahmen hatte die Band nur zehn Tage Zeit,
da Bob Dylan danach auf Tour gehen musste (im selben Jahr
begann er seine noch immer andauernde «Never Ending
Tour»). So spielte die Band pro Tag einen Song ein.
Das Abmischen übernahmen dann Jeff Lynne und George Harrison
in Georges Studio in England, wo die rauen Gitarrensongs in
feine Tracks (O-Ton Lynne) verwandelt wurden und noch die
Bläser Overdubs hinzukamen. Das Album erschien und entwickelte
sich innert kürzester Zeit zu einem Hit. In den USA erreichte
es wenige Tage bevor Roy Orbison an einem Herzinfarkt starb,
Platin. International wurden über 5 Millionen Exemplare
verkauft. In der Schweiz stieg das Album bis auf Platz 6 in
den Charts auf und hielt sich 20 Wochen drin. Das Rolling
Stone Magazin nahm das Album gar in die Liste der 100 wichtigsten
Rockalben aller Zeiten auf.
Eines der 100 wichtigsten Alben
Der Erfolg schien für einige Überraschend gekommen
zu sein. Er ist es aber überhaupt nicht. Denn für
einmal spielten 5 der besten Musiker überhaupt zusammen
und hatten noch Spass bei der Sache. In ihrer Selbstdarstellung
sagen die Wilburys, sie hätten den besten Texter (Dylan)
und besten Sänger (Orbison) vereinigt. Vorallem ist es
der Band gelungen, ohne dass sich ihre Mitglieder verrenken
mussten, einen einheitlichen Klang hinzukriegen und doch ist
jeder Song klar seinem Autoren zuzuordnen. «Not Alone
Anymore» ist eine schmalzige Orbison-Ballade, «Last
Night» von Dylan, «Handle With Care» von
Harrison und «Tweeter And The Monkeyman» ein Duett
von Dylan und Petty. Nach
Orbisons Tod wurde als zweite Single «End Of The Line»
ausgekoppelt. Im Videoclip sieht man auf Orbisons Stuhl seine
Gitarre stehen und auf dem Tisch im Hintergrund steht sein
Bild.
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Tracklisting
Vol.
1
Handle With Care
Dirty World
Ratteld
Last Night
Not Alone Anymore
Congratulations
Heading For The Light
Margarita
Tweeter And The Monkeyman
End Of The Line
Bonustracks:
Maxine
Like A Ship
Vol. 3
She's My Baby
Inside Out
If You Belonged To Me
The Devils Been Busy
7 Deadly Sins
Poor House
Where Were You Last Night?
Cool Dry Place
New Blue Moon
You Took My Breath Away
Wilbury Twist
Bonustracks:
Runaway
Nobody's Child
DVD:
The True History Of The Traveling Wilburys
Videoclips:
Handle With Care
End Of The Line
Inside Out
She's My Baby
Wilbury Twist
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Das
zweite Album, das trotz Roy Orbisons Tod aufgenommen wurde,
bekam sinnigerweise den Titel «Vol. 3.» Weshalb,
ist bis heute ungeklärt. Eine Erklärung ist, dass
schon 1989 ein Bootleg mit Alternativversionen des ersten
Albums erschien und den Titel Vol.2 hatte. Eine andere Erklärung
ist, dass die Teilnahme am Benefizsampler zugunsten rumänischer
Waisenkinder als Vol. 2 geführt wurde. Die Aufnahmen
für Vol. 2 bzw. 3. begannen im Frühjahr 1990. Die
Bandmitglieder wechselten für die Aufnahmen ihre Namen.
Die Songs
auf dem Album waren einerseits rockiger («She's My Baby»,
«Wilbury Twist» - beide Songs wurden Radiohits),
auf der anderen Seite waren sie folkiger. Trug Vol. 1 noch
die Handschrift Harrisons, war es nun eine Dylan/Petty-Platte.
«Inside Out», The Devil's Been Busy» oder
«Seven Deadly Sins» waren eindeutig Material von
Bob Dylan. Das Album erhielt beidseitig des Atlantiks je Platin,
erreichte in den USA und England aber nicht die Top 20 (14,
bzw. 11, 18 in der Schweiz).
Wünsche
wurden geäussert, die Wilburys sollten gemeinsam auf
Tour gehen. Doch Harrison ging 1991 mit Eric Clapton nach
Japan. Da Jeff Lynne auf Harrisons Empfehlung für die
Produktion von «Free As A Bird» von den Beatles
herangezogen wurde, spotteten einige, dass dies kein Beatlessong,
sondern Travelling Wilburys Vol. 4 wäre. Nichts desto
Trotz behielt die Welt die Wilburys in guter Erinnerung und
freut sich über die Neuerschienene Box, welche die beiden
Originalalben und eine DVD mit dem Videoclips enthält.
Es gab sogar noch Bonustracks, die beiden unveröffentlichten
«Maxine» und «Like A Ship» von Vol
.1 und «Runaway», die B-Seite der englischen Single
«Inside Out» sowie «Nobody's Child»,
die vermeintleiche Nummer 2. Nicht wiederveröffentlicht
wurde die Instrumentalversion von «New Blue Moon»,
die auf der Maxi von «Inside Out» bzw. auf der
CD-Single von «Wilbury Twist war».
Die Wilburys
anno 1990: George Harrison, Tom Petty, Jeff Lynne und Bob
Dylan. Alle Fotos: travelingwilburys.com
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Die
Pseudonyme
Vol. 1:
Nelson: Harrison
Otis: Lynne
Lucky: Dylan
Charlie T. Jr: Petty
Lefty: Orbison
Vol. 3:
Spike: Harrison
Clayton: Lynne
Muddy: Petty
Boo: Dylan
auf beiden
Alben:
Busty Sidebury: Jim Keltner
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