«Ich brachte Polo Hofer auf die Idee, Mundart zu spielen»
4. November 2010
Am 12. November spielt Toni Vescoli für das Forum Höngg im reformierten Kirchgemeindehaus Höngg. Der «Höngger» hat sich mit ihm unterhalten.
 


Als Kind hat Toni Vescoli oft seine Sonntage im «Hölzli», dem Freibad zwischen Höngg und Oberengstringen, verbracht, weil sein Vater sich dort mit einem Freund traf. Am 12. November kehrt er nach Höngg zu- rück und spielt im Duo mit Markus Maggi. Vescoli spielt mit dem Fuss die Bassdrum und das Tamburin, legt so den Groove, zugleich spielt er die Gitarre und manchmal die Mundharmonika. Maggi ist Keyboarder und Akkordeonist. Das Programm beinhaltet Rock, Folk, Blues, Country, Texmex und Cajun.

Aufgewachsen ist Vescoli in Küsnacht und Peru. Im Andenstaat kam er mit der Musik der Schwarzen in Berührung, was ihn geprägt hat. «Die kreolische Musik der Bergindianer gibt mir noch immer Hühnerhaut», erzählt er. Wieder zurück in der Schweiz, lernte er trotz seiner Liebe zur Musik Hochbauzeichner. 1962 gründete er dann die legendären «Sauterelles», die schon bald «Schweizer Beatles» genannt wurden. Mit den «Fab 4» aus Liverpool teilen sich die «Sauterelles» ihre Lebensdauer: 1970 löste auch Vescoli die Band auf.

Im Gegensatz zu den Beatles trennten sich die «Sauterelles» nicht im Streit, Vescoli entdeckte eine neue Musikart: «Musikalisch war ich an einem Wendepunkt. Die aktuelle Szene wurde mir irgendwie zu heavy und ich ‹verliebte› mich Hals über Kopf in die Folk-Szene. Ich begann auf der Gitarre das ‹Picking› zu erlernen, ich fühlte mich als ‹Folkie›!»
Mit der Hinwendung zur Folkmusik kam Vescoli auch auf die Mundartsongs. Seinen ersten, «Wilhelm Täll», veröffentlichte er 1971. Weitere folgten, darunter «Susanne», das von Reinhard Mey gecovert wurde. In den 70er-Jahren war der Mundartrock in den Kinderschuhen, mit den Musikern von damals, Polo Hofer, «Span» oder Sam Mumenthaler ist Vescoli heute noch befreundet und spielt mit dem einen oder anderen zusammen. Vescoli: «Polo Hofer erzählte mir später einmal, ich hätte ihn eigentlich auf die Idee gebracht, Mundart-Lieder auch ohne französischen Chanson-Hintergrund zu spielen. Er habe mein ‹Zeug› lässig gefunden, meinte aber ‹Das chammer rockiger mache!›.»

1980 beschloss Vescoli, etwas kürzer zu treten. 1983 war er aber wie- der zurück mit dem Album «Ich bin so frei», worauf sich der Hit «N1» be- findet. Zur Autobahn Zürich–Bern pflegt er in der Tat eine Hassliebe: «Es ist ein echtes Lied. Es ist entstanden nach einer TV-Sendung in Basel mit Peter, Sue und Marc. Marc schimpfte über die N1, dass sie eine mühsame Strasse wäre, was ich auch finde. Auf der Rückfahrt hatte ich dann bereits den Refrain im Kopf und zuhause schrieb ich das Lied fertig.»

Ein neues Album im Gepäck
Heute ist Toni Vescoli mit vier Projekten unterwegs: als Solosänger, mit den wiedervereinigten «Sauterelles», mit seiner Band, in der Hank Shizzoe die Gitarre spielt, und wie in Höngg im Duo mit Markus Maggi. Bei sei- nem Höngger Konzert wird Vescoli sein neues Album im Gepäck haben, das am 26. November erscheinen wird. «Neu ist übertrieben, aber es ist ein Geschenk an meine Fans. Es ist ei ne Zusammenstellung meines Schaf- fens aus der Zeit von 1974 bis1987. Es sind 39 Titel auf zwei CDs. Die Alben aus dieser Zeit sind nie auf CD erschienen. Ich werde aber immer wieder danach gefragt. Darum schenke ich sie nun meinen Fans zu Weihnachten. Die CD kann man über meine Webseite und an meinen Konzerten beziehen.»

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