Was für ein Anfang: «T-Shirt» beginnt als akkustische Rockballade mit heiserem Sänger, der etwas verlegen singt, dass er – als wär’s ein Spleen – seine T-Shirts sauber halten möchte. Nach 28 Sekunden explodiert der Song in einem Queen geschuldeten Bombast, einem eingängigen Refrain mit – ja richtig, Ah-Hintergrundchören, die an «The Wall» von Pink Floyd erinnern, ehe die Metall-Gitarre den Song vorwärts peitscht, am Ende kommt nochmals der verlegene Sänger. Diese viersätzige Rocksymphonie dauert gerade mal 82 Sekunden. Der Big Bang funktioniert, jedoch wirkte der Effekt bei «Jacqueline» von Franz Ferdinand auf ihrem Debut-Album von 2004 nachhaltiger.

«Concrete and Gold» stieg direkt auf dem ersten Platz der amerikanischen Billboard Hot 200 Charts ein, ein dem Bandrenommee entsprechender Rang. Das Album ist gut, es zeigt die Foo Fighters als das was sie sind, eine der härteren Rockbands, die von den Massen gehört werden, ohne sich dem Mainstream anzubiedern und die mit «Wasting Light» 2011 eine der Wegmarken im musikalischen Jahrzehnt gesetzt haben.

Und genau deswegen ist ein gutes Album nicht wirklich gut genug für die Foo Fighters. 11 Songs auf 49 Minuten Spieldauer macht nicht ganz 5 Minuten pro Song. Einige knacken diese Grenzen, wie so oft zu ihrem Leidwesen mit Repetitionen. Da hilft es auch nichts, dass die Foo Fighters ab und an Freunde einladen, um bei ihnen mitzuspielen wie Paul McCartney am Schlagzeug von «Sunday Rain», dem man auch im hohen Alter noch die Rockvergangenheit abnimmt, im Gegensatz zu Justin Timberlake. Kurz, die Foos verwalten mit dem neuen Album mehr ihren Nimbus als dass sie ihn gestalten.



Screenshot aus dem Promovideo zur Bekanntgabe des Albums: ein schweigendes Video..

Tracklist:
T-Shirt
Run
Make It Rihgt
The Sky Is A Neighborhood
La Dee Da
Dirty Water
Arrows
Happy Ever After (Zero Hour)
Sunday Rain
The Line
Concrete And Gold