Luca Perasi vermutet in seinem Buch über McCartneys Aufnahmesessions, dass «Good Sign» um das Bass-Riff herum entstanden ist. Aufgenommen wurde der Song in Pauls Hog Hill Studio am 2. Juni 1988. Es war wohl eine der ersten Jam-Sessions zwischen McCartney, Gitarrist Robbie McIntosh und Multiinstrumentalist Hamish Stuart. Perasi berichtet, dass Robbie McIntosh Hamish Stuarts neue Steinberg Gitarre geborgt hatte und darauf sein Solo einspielte. Geprägt wird «Good Sign» neben den Discobeats und dem Bass Riff von funkigen Bläsern und Hamish Stuarts funky Gitarrenriffs. Die Abmischung erfolgte am 27. Februar 1989.

von Elektroschocks und überraschenden Herzattacken
Als Schwachpunkt in seinen Songs werden immer wieder McCartneys Texte kritisiert. Dies zumeist zu Unrecht, selbst John Lennon zollte Paul als Texter Tribut. Während der Session zu «Good Sign» steuerte Paul den Text bei. Man merkt ihm die Spontaneität an. Die erste Strophe und der Refrain sind gute Gedanken, die einem gar ein Lächeln entlocken:

I love the way that my heartbeat increases
when you walk in a room.
The chemicals that my body releases
dispel any feeling of gloom.

That’s a good sign – see the meters movin
That’s a good sign – let us keep improvin

«Ich mag es, wenn mein Herz schneller zu schlagen beginnt, wenn du einen Raum betrittst. / Die Chemikalien, die mein Körper absondert zerstreuen jedes Gefühl von Schwermut.

Das ist ein gutes Zeichen, sehe die Regler ausschlagen / Das ist ein gutes Zeichen, lass uns weiter verbessern.»

Man kennt Paul McCartney sonst als romantischeren Songwriter, die optimistische Grundstimmung seiner Songs ist selbst in dieser Improvisation zu spüren. Die zweite Strophe jedoch löst Stirnrunzeln aus:

I love electrical shocks and suprises
keep attacking my heart.
I know the way my temparature’s rising.
Had to be there from the start.

«Ich liebe die Elektroschocks und Überraschungen, die mein Herz attackieren. / Ich kenne die Art wie meine Temperatur ansteigt / Ich hätte von Anfang an dabei sein sollen.»

Gerade, weil der Song noch überarbeitet wurde, hätte die Zeile mit den Elektroschocks noch verbessert werden können – was McCartney jedoch selten tut, da er die Magie und Spontaneität der Entstehung nicht zerstören möchte.

Paul McCartney und Hamis Stuart 1989 im Studio.
Foto: MPL Communications

Zunächst wurde der Song mit Klavier und Synthesizer Klängen ergänzt. Den Basistrack reichte McCartney Clare Fischer weiter, der in Los Angeles das funkige Bläserarrangement mit drei Saxofonen, drei Trompeten und zwei Posaunen erarbeitete. Fischer arrangierte auch «Distractions». Zuletzt fügte Alex Acuna von der Jazz-Fusion-Gruppe Weather Report die lateinamerikanische Perkussion hinzu. Neil Dorfsman produzierte «Good Sign», er war einer der Produzenten des Albums «Flowers In The Dirt».

limitierte Edition für DJs und später Sammler.
«Good Sign» gehörte lange zum erweiterten Songkreis von «Flowers In The Dirt», doch wie «The First Stone», die andere B-Seite von «This One», schaffte es der Song nicht auf die endgültige Version des Albums. Schlussendlich wurde er auf 2. Version der englischen Maxisingle von «This One» veröffentlicht, nicht aber auf der CD-Single.

McCartney liess «Good Sign» von Duncan Bridgeman und Joe Dworniak remixen. Der funkige Song wurde noch tanzbarer. Der ohnehin schon 6.59 lange Song dauert nun als «Groove Mix» 7.22 Minuten. Dieser Remix war auf der Höhe der Zeit, er erinnert an die Schweizer Elektro- und Technopioniere Yello. Paul singt lediglich noch den Refrain und die Begleitung wurde durch mehr Perkussion ergänzt. Beide Versionen wurden auf einer auf 200 Exemplare limitierten Maxisingle veröffentlicht, die an englische DJs verschickt wurde. Es gab auf der Plattenetikette weder einen Hinweis auf Paul McCartney noch auf sein damaliges Label Parlophone.

Selbstverständlich war «Good Sign» in der Deluxe-Ausgabe von «Flowers In The Dirt», die 2017 im Rahmen der «Archive Collection» erschien, digital remastered erhältlich. Allerdings, zum Ärger einiger Sammler und Fans, waren die Single B-Seiten und Remixes nur als Hi-Res-Download verfügbar. In der Streaming-Version auf Spotify fehlt die ganze Download-Disc, also auch «Good Sign», weshalb der Song noch immer ein Schattendasein im Katalog fristet. Vor allem auch, weil die oben erwähnten Remixes, der «Groove Mix» und das Instrumental, in der «Archive Collection» nicht berücksichtigt wurden. So ist die Promosingle weiterhin gesucht.

Echte Exemplare der Single haben mit der Maschine gestanzte Matrixnummern: GOOD 1 A-1U-1-1 GOOD SIGN auf der A-Seite und GOOD 1 B-1U-1-1 GOOD SIGN INSTRUMENTAL

Rezeption und Statistik
Mit einer Auflage von 200 Exemplaren konnte sich «Good Sign» naturgemäss nicht in der Hitparade platzieren.

Die Verkäufe der verschiedenen Formate von «This One» wurden kumuliert. In England platzierte sich die Single «This One» auf Rang 18, in den US-Billboard Top 100 Charts resultierte Platz 94 und Platz 28 in den Billboard Adult Contemporary Charts. In Österreich resultierte mit dem 8. Platz die einzige Topten-Rangierung, in Flandern erreichte «This One» den 30. Platz, Deutschland vermeldete den 40. In der Schweiz konnte sich die Single nicht in der Hitparade platzieren.

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Paul McCartney

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