Ischalp, Davos
19. August 2008


Werner und ich sitzen im Restaurant Ischalp, Mittelstation der Jakobshorn Bahn und gönnen uns eine Portion Schwarztee zu Apfelstrudel mit Vanillecrème. Wir haben keinen Fensterplatz, sondern sitzen mitten im Raum, für das Wenige, was man von der Aussicht sieht, genügt der Platz. Talseitig liegt Nebel über der Davoser Landschaft. Bergseitig das Schauspiel des wabernden und fliessenden Nebels, der sich dafür den Vorplatz als Bühne ausgesucht hat. Der eine Nebelstrang fliesst von der talseitigen Seilbahnstation am Fenster vorbei zur Station aufs Jakobshorn rüber, so als ob er ein Tourist beim Gondelwechsel wäre. Gleichzeitig stürzt sich ein Strom dichteren Nebels einem Wasserfall gleich vom Jakobshorn hinab, um sich über dem für die Kinder aufgestellten Trampolin mit dem Touristen imitierenden Nebelfluss zu vereinigen. Schwallweise fällt dieser dichte Nebel vom Gipfel her. Dass man darin die Orientierung verliert, haben Werner und ich erst vor kurzem in der Seilbahn zum Himmel*) erleben können. Auf der Ischalp vergnügt sich der Nebel wie ein Kind und bildet die fantasievollsten Figuren: Bettlaken, die im Wind zum Trocknen aufgehängt sind, den Pfosten der Wegmarkierung umschleichend und dabei Wurzelsepp und die sieben Waldschrate mimend oder the Nigara familiy on their holidays in Davos imitierend. Stundenlang könnte ich dem Spiel zuschauen.

Nebelstimmungen wecken in mir die schottisch anmutende Lust nach einem Schwarztee, einem Singlemalt und einem Zino Brasil. Da die Ischalp wie die anderen Bünder Restaurants rauchfrei ist, verzichte ich auf den Whisky. Während ich dem munterflüssigen Nebelspiel zuschaue, sinniere ich über Sinn und Unsinn der zunehmenden Rauchverbote.



frühere Einträge:
vom Ausfüllen des Kurtaxen Formulars – 17. August
Davos Monstein – 17. August
Seilbahn zum Himmel – 19. August

folgende Einträge;
Aperçu – 22. August
Zürichberg – 6. September
Höngg – 23. September


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