zurück im Zwergenland
29. November 2009


Ein Volk von Eseln schlägt den Sack auf dem Rücken des Nachbartiers und meint eigentlich den Esel darunter. So deutlich wagt es kaum ein Zwerg auszudrücken, denn das Erstaunen ist gross, dass eine Mehrheit der Bevölkerung glaubt, dass sich die Integrationsprobleme mit muslimischen Immigranten mit dem per Volksabstimmung verfügten Bauverbot von Minaretten lösen liessen. Denn ein Verbot von Moscheen würde die in der Verfassung garantierte Religions- und Glaubensfreiheit verletzten. Ein Minarettverbot ist eigentlich eine Bauvorschrift und hat nichts in der Verfassung zu suchen. Freikirchen, deren Mitglieder sich stark für ein Minarettverbot einsetzen, haben oft auch keinen Kirchturm, weil sich ihre Versammlungslokale wie die islamischen Zentren oft in Hinterhöfen befinden. Die Umfragen haben eine eindeutige Ablehnung der Initiative vorausgesagt. Entweder hat manch ein Zwerg, ob der sicher gewonnen geglaubten Ablehnung der Initiative sich erlaubt, ein Zeichen dort zu setzen, wo es nicht weh tut und doch für das Minarettverbot gestimmt. Oder aber, dieser schlimme Verdacht wird medial geäussert, brave Mitzwerge haben offenbar am Telefon die Umfrageinstitute angelogen. Dabei ist man im Zwergenland ehrlich, Ehrlichkeit ist eine der viel gerühmten Tugenden des Zwergenlands. Lügen tun nur diejenigen, die weiterhin in Hinterhöfen ohne Minarett beten müssen. –


 

frühere Einträge:
Zürich, Europabrücke – 7. November
im Rec Rec Plattenladen – 7. November
Gebetstag – 1. Oktober

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Blues – 2. Dezember
Sprachbetrachtung: Museen in Zürich – 14. Dezember
Sprachbetrachtung: vakant – 18. Dezember


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