eisige Strassen
2. Februar 2010


Zwei Polizeiautos und der Troubleshooter der Verkehsbetriebe parkieren auf dem Trottoir im Schwert, die Ottenbergstrasse, die hier in die Limmattalstrasse mündet, ist abgesperrt. Ein Beamter regelt den Verkehr und winkt den Bus auf die Gegenfahrbahn. Unser Bus fährt ein, doch in der Gegenrichtung taucht ein anderer 46er auf, welcher auch in seiner Fahrtrichtung auf der Gegenfahrbahn fährt, wir sollten à l'anglaise kreuzen. «Das geht niemals!» ruft ein Fahrgast. Stimmt, Trolleybusse fahren an Stromleitungen. Der Verkehr regelnde Polizist realisiert das Problem und signalisiert den beiden Buschauffeuren, dass er dem uns entgegenkommenden Wagen die Stromabnehmer von der Leitung lösen wolle. Das tut er auch und der Bus kann uns, dank seines Notmotors, kreuzen. Nach ungefähr einem Dutzend Autos ist die Strasse frei. Unser Chauffeur spurt wieder korrekt ein. Auch auf der rechten Strassenseite sind Polizeiautos und weitere Fahrzeuge der Verkehrsbetriebe parkiert. Man sieht keine Ambulanz, dennoch zeugen die vielen Dienstfahrzeuge von einem Unfall. Aus der Dämmerung taucht ein grosser, dunkelblauer Schatten auf: Es ist ein 46er, der auf dem rechten Trottoir steht und bergab schaut, dort wo es nur die Vorgärten gibt. Das Bild, das sich beim vorbeifahren zeigt, ist beeindruckend: Der gut 20 Meter lange Bus befindet sich in den Vorgärten zweier Häuser, seine Front ist verbeult. Der Unfallhergang ist schnell nachvollzogen, auf der abschüssigen vereisten Strasse muss der Chauffeur in der Kurve die Herrschaft über das Fahrzeug verloren und die Gegenfahrbahn sowie das Trottoir überquert haben. Seinem fahrerischen Können ist es zu verdanken, dass der Bus nicht in die Hausmauer geprallt, sondern ihr lediglich entlang geschrammt ist und das Ungetüm nun in zwei Vorgärten steht. Eine Gartenmauer ist durchbrochen, zumindest die Bewohner des hinteren Hauses können dieses zurzeit nicht verlassen, es sei denn, sie kletterten in der Parterrewohnung aus dem Fenster.

Ob die Vorgesetzen die Ausrede «Entschuldige Chef, ich kann das Haus nicht verlassen, ein Bus versperrt mir den Weg», als Ausrede gelten lassen?

busunfall



unfallbus

Sogar als er die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hatte, zeigte der Chauffeur Fahrkünste und zirkelte den Bus passend zwischen Laterne, Pfosten, Haus- und Gartenmauer und Baum entlang.


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Ciao Sepp – 19. Februar
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