über das Schreiben
7. April 2010


Nie hätte ich gedacht, dass das Schreiben eines Theaterstücks so viel Spass machen könnte. Die Prämisse des Stücks, dass man nicht neutral sein kann, ist gegeben, der Szenenplan steht auch. Selbst die Szenen, die vor einem halben Jahr sich noch nicht recht entwickeln wollten, laufen nun als Film vor dem geistigen Auge ab. Wie schon vor fast einem Jahr, als die ersten scheuen Notizen gemacht wurden, bereitet besonders das Schlüpfen in die Rolle der Schurken ein besonderes Vergnügen. Sei es nun der Demagoge oder der Sturmtruppführer, das Entwickeln der zündelnden Biedermänner und den Bösewichten ist erfrischend, jeder noch so teuflische Einfall, für den man im wirklichen Leben zu brav, zu feige oder sonst auf eine Art zu wohl erzogen ist, den man aber ungeniert zu Papier bringt, zaubert einem ein schauriges, nichts desto Trotz zufriedenes Lachen hervor. So lange die Teufelein und anderen Abartigkeiten der eigenen Fantasie entspringen.

Bedient man sich des Zwecks wegen dem Mittel der Realsatire, bleibt einem zu oft das Lachen im Halse stecken, selbst wenn man zynisch veranlagt ist und eine Komödie schreibt. –





frühere Einträge

Ostern – 4. April
Nachsatz zu Ostern – 4. April
Koppenberg – 4. April

frühere Einträge
am Strand – 15. April
Zürich baut – 21. April
im Bus – 21. April

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