Skurriles aus dem Hauptbahnhof
19. Dezember 2010


Die Wände im Shopville tragen einen Streifenlook, so auch zwischen einer Buchhandlung und dem Copyshop. Eine junge Dame benützt einen der dunkleren Streifen als improvisierten Schminkspiegel. Etwas weiter stehen beim Tabakgeschäft zwei Tabakpflanzen im Schaufenster. Während der Adventszeit sind sie mit roten Christbaumkugeln geschmückt. Sehr zum Amüsement einer Kenyanerin.

Schnappe in der grossen Halle folgenden Satz einer jungen Frau auf: «Ja, es hat viele Leute. Aber um diese Zeit muss man eins mit dem Hauptbahnhof werden.» Klingt gut, doch was soll das bedeuten? Der Hauptbahnhof Zürich ist ein Kopfbahnhof. Bedeutet also die Aussage der jungen Frau, dass man einen Kopf haben muss, um sich im Bahnhof aufhalten zu können? Oder einen Sack? In der (deutschdeutschen) Umgangssprache ist ein Kopfbahnhof auch ein Sackbahnhof. Angesichts der Tatsache, dass die junge Dame ihren kryptischen Satz kurz vor sechs Uhr abends, also auf dem Höhepunkt der abendliche Rushhour bei überfüllter Bahnhofshalle überfüllt gesagt hat, könnte man den Satz auch deuten, dass man sternhagelvoll in den Hauptbahnhof gehen kann. In der Haupthalle hängt der Schutzengel von Nikki de Saint Phalle, vielleicht muss man ja auch zum Engel werden, um eins mit dem Hauptbahnhof zu werden. Erfahren werden wir es nie, die Kollegin der jungen Frau geht nicht auf den Ratschlag ein und nervt sich weiter über die vielen Leute.



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