unterwegs im Regen
25. September 2010


Post Flims Dorf, unter dem Vordach vor dem Regen Schutz suchend auf das Postauto wartend. Die Wolken hängen sehr tief. Vor drei Tagen war es noch 24 °C, in der Nacht nun hat es bis auf 1200 Meter geschneit. Zwei Pöstler treffen sich, ein jeder in einem Fiat Panda. Sie stecken den Kopf aus dem Türfenster um miteinander zu plaudern. Der eine jammert, er hätte bereits Schneeketten montieren müssen.

Anderthalb Stunden später im Intercity durch Schübelbach fahrend, im Mittelland hängen die Wolken so tief wie in den Bergen. Es schüttet ohne Unterlass, die Wiesen teilweise überschwemmt. Auf einer Kuhweide stehen die Kühe bis auf die Knochen durchnässt missmutig zusammen, an Futtern ist kein Gedanke zu verlieren, huftief auf der überschwemmten Weide, das Gras ist tatsächlich auf der anderen Seite des Zaunes.

Die Bäche spülen braunes Wasser aus den Voralpen in den Zürichsee. Der Intercity fährt dem Seeufer entlang. Das gegenüberliegende Ufer ist kaum zu erkennen, wüsste man es nicht besser, auf der anderen Seite läge anstatt Rappperswil-Jona eine unbewohnte Idylle.

Kaum lichtet sich die Wolkendecke etwas, erkennt man eine Regatta mit einem guten Dutzend Schiffen, bei Wädenswil kämpft sich ein Vierer mit Steuermann durch die Wellen. Alle Ruderer tragen einen Regenschutz, jeder in einer anderen Farbe. Im Sportbad Käpfnach zieht jemand seine Bahnen, das Seewasser doppelt so warm wie Aussentemperatur. Vor Thalwil steigen vier Taucher in den See; zeigt man sich den Vorboten des Winters gegenüber unbeindruckt, sucht er hoffentlich zuerst andere Regionen heim.




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