Verbrechen gegen die Menschlichkeit
11. Mai 2010


Der abgewendete Staatsbankrott von Griechenland, 30 Milliarden Euro Kredit haben der Internationale Währungsfond IWF und die Länder der Eurozone gesprochen, hat sich auf den Euro ausgewirkt. Jahrelang hatte Griechenland falsche Zahlen präsentiert und das Volk, die EU und sich selbst angelogen; aber auch weil Hedge-Funds an der Wallstreet, die auf eine Staatspleite der Hellenen gewettet hatten, durch den abgewendeten Staatsbankrott viel Geld verloren haben, sich nun gegen den Euro eingeschossen und auf den Zerfall der europäischen Währungsunion wetten. Geht der Euro flöten, verdienen die Investoren des FX-Concept Hedge-Fund und seine Manager, allen voran dessen Gründer John Taylor, eine goldene Nase. Geht der Euro flöten, gehen Dutzende von Volkswirtschaften vor die Hunde. Gehen europäische Volkswirtschaften vor die Hunde, reisst das die asiatischen und amerikanischen Volkswirtschaften in Mitleidenschaft. Kein Wunder bemühte Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy das Kriegsvokabular, um die Ernsthaftigkeit der EU Staatschefs und deren Wirtschaftsminister, den Euro zu stützen und Massnahmen gegen die Spekulanten zu ergreifen, zu betonen. Es wurde Wort gehalten: 750 Milliarden Euro wurden von der EU und dem IWF gesprochen, um taumeldne Volkswirtschaften aufzufangen.

Sarkozys Kriegsrethorik ist mittlerweile angebracht. Es waren Spekulanten wie John Taylor, die vor anderhalb Jahren das globale Finanzsystem zum Wanken gebracht und die Staaten zu milliardenschweren Rettungsmassnahmen für ihre Banken und Volkswirtschaften gezwungen hatten. Wirtschaftlich florierende Staaten waren innert Wochenfrist hoch verschuldet. Nun sieht sich Europa einer Spekulantenattacke auf die Gemeinschaftswährung ausgesetzt. Das ist nicht mehr bloss Casinokapitalismus, sondern ein kriegerischer Akt. Drei Gründe gibt es historisch für Krieg: Liebe, Macht und Geld. Was John Taylor und seine Spekulanten tun, ist nichts anders als ein Krieg ums Geld. Der Verlierer verliert seine wirtschaftliche Existenz. Wie im Mittelalter, als sich die Feudalherren bekämpft hatten. Sie brauchten dabei einander nicht zu töten, die Zerstörung der wirtschaftlichen Existenz des Gegners reichte aus. Geht also der Euro flöten, ist John Taylor ein verdammt reicher Mann und die europäischen Staaten mit ihren Bewohnern sind bankrott.

Angesichts dieser Tatsache stellt sich die Frage, weshalb ein General, der wild wütet und dabei Dörfer, Städte oder ganze Völker vernichtet, vor Kriegsgericht kommt oder vor dem internationalen Kriegsverbrechertribunal eine Anklage wegen «Verbechen gegen die Menschlichkeit» am Hals hat, ein Spekulant wie John Taylor, der ganze Volkswirtschaften zerstört, aber ungeschoren davonkommt.



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John Taylor, Manager des FY-Concept Hedge-Fund, der eine Terrorwette gegen den Euro laufen hat

Bild: independet.co.uk .


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