letzte Nacht träumte ich von Madonna


Letzte Nacht träumte ich von Madonna:
Sie sass da mit behaarten Beinen
und Lolita-Zöpfen.
Unter ihren Achseln
liess sie das Haar stehen,
liess dafür den BH fehlen.
Ganz so, wie ich's kürzlich gelesen habe,
wie sie als Teeny-Teufelchen gewesen war.

Als ich ein Teenager war,
tat ich auch alles,
um nicht wie alle anderen zu sein.
Doch war ich kein schwarzhaariges Gift.
Und auch kein Verführer.
Zwar wurde auch ich nicht von allen geliebt.
Doch ich foutierte mich um sie,
anstatt sie zu umschwärmen.

Es gibt arme Schweine,
die ihre sexuellen Fantasien verkaufen müssen.
Sie leben und lieben öffentlich
in Musik, Film und Buch.
Wir armen Schweine müssen hier durch.
Blondes Gift im Schlampenkrieg
mit der versifft liebenden Courtney,
dilettantische Geschmacksverstauchungen und Popdiktat.
Mein Gott – und immer müssen wir da mit durch!

Letzte Nacht träumte ich von Madonna:
Sie sass da mit behaarten Beinen
und Lolita-Zöpfen.
Unter ihren Achseln
liess sie das Haar stehen,
liess dafür den BH fehlen.
Ganz so, wie ich's kürzlich gelesen habe.
Ganz so natürlich wie sie nie mehr sein wird.

 

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letzte Nacht träumte ich von Madonna – 2003  

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