Totenstille


Ein liebliches Räuchlein steigt von einem glimmenden Scheit auf.
Eine Zeitung liegt am Boden, inmitten von Scherben.
Eine Tür wird zugeschlagen, eine Lunte nähert sich dem Zunder.
Die Perspektivenlosigkeit paart sich wieder mit dem Faschismus.
Eine Menschenmenge beginnt zu schreien.
Ein Knacken im Kamin, die Lunte ist fast beim Zunder.
Das Asylantenheim ist umzingelt von der aufgebrachten Menschenmenge.
Und die Polizei?

Totenstille

Es knallt.
Mit einem Mal hat sich der Molotowcocktail entzündet.
Grossbrand.
Der Grossbrand weitet sich aus,
ein regelrechter Feuersturm entsteht.
Die ganze Welt geht in Flammen auf.
Niemand kann sie aufhalten.
Machtlosigkeit.
Und danach?

Totenstille

 

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Totenstille –1993  

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