Die Presse
berichtete von Streitereien zwischen Mick Jagger und Keith
Richards, doch die die Rolling Stones veröffentlichten
unlängst ihr erstes Studioalbum seit fünf Jahren.
Das Album Voodoo Lounge versetzt keine Meilensteine,
es lässt die beriets rollenden Steine weiter rollen.
Charlie Watts drumt wie eh und je, Mick Jagger singt wie immer,
Keith Richards und Ron Wood sorgen für die Solis und
den Rhythmus, nur Bill Wyman serviert in seinem Londoner Kaffee
Sticky Fingers Tee. Darril Jones ersetzt den in Ruhestand
getretenen Wyman am Bass.
Love
is Strong lässt zu Beginn von Voodoo Lounge aufhorchen,
mit You Got Me Rocking und Sparks Will Fly wird
munter weiter gerockt. Dann beginnen bei der Band die Hemmungen
zu fallen und sie wird experimenteller. Bei der Countryballade
The Worst singt Keith die Leadvocals und ein Cembalo
begleitet die darauf folgende Ballade New Faces. Bei
Out of Tears unterstützen Klavier und Streicher
die Band. In bester Stonesmanier kommt die nächste Nummer,
I Go Wild, daher. Brand New Car mit seinen Bläsersätzen
und Sweethearts Together wecken Erinnerungen an die
schwülen Sommernächte des vergangenen Sommers. Die
Funk-Groove-Party beginnt erst bei Suck On The Jugular
und endet leider auch dort wieder. Keith ergreift bei Thru
And Thru noch einmal die Leadvocals und Blinded By
Rainbows wird als Kandidat für die nächste Singleauskoppelung
gehandelt. Doch hätte Mick Jagger die besten Songs seines
letztjährigen Soloalbums Wandering Spirit mit
den besten von Voodoo Lounge zusammengenommen, dann
wären aus zwei mittelmässigen Alben ein gutes Rolling
Stones Album geworden.
Der Trend
Mit den Rolling Stones und Voodoo Lounge wird ein weiteres
Mal bestätigt, dass es momentan in der Rockmusik an Nachwuchs
mangelt. Zwar weisen Pearl Jam, Jamiroquai oder Nirvana vielversprechende
Alben vor, doch der Tod von Kurt Cobain riss ein Loch zwischen
die Spitze und den talentierten Youngstars. Somit muss sich
das Publikumweiterhin mit Alben von Stars wie Neil Young,
den Rolling Stones, Pink Floyd oder Elvis Costello begnügen,
die keine echten Höhepunkte und Durchhänger haben
und trotzdem zuvorderst in den Hitparaden sind. Und wir müssen
noch weitere Reunionen wie die der Eagles, den Velvet Underground
oder die bevorstehende Reunion der noch lebenden Ex-Beatles
über uns ergehene lassen. Oder, wie es Ian Andrson ausdrückte:
«Too old to Rock n' roll, too young to die»
|
Tracklisting
Intro
Traffik
I Schänke Dr Mis Härz
Prinz
Blues
Zorro
Hanspeter
Hanspeter2
So Wie I däm Summer
I ha Di Gärn Gha
Toucher
Harry Klein
Amerika Gits Nid
Jazz
I Verabschide Mi Mau
Creep
|
Nachbetrachtung
des Artikels
Echt cooler Beginn mit "das Album versetzt keine Meilensteine,
es lässt die bereits rollenden Steine weiter rollen."
Aber wer zum Geier ist am Schluss Ian Anderson? Schreibt er
fürs Rolling Stone? Trotz starkem Beginn einer der schwächeren
Artikel, auch wenn schön brav alles über das Album
gesagt wird, was es zu sagen gibt.
|
|
Was aus
dem Album wurde
Mach dich rar, lautete eines der Erfolgrezepte von Mick
Jagger. Dock kaum enthüllte er es im Rolling Stone Magazin,
wurde die Welt mit den alten Zombies geplagt. Voodoo Lounge
mit Tour und anschliessendem Livealbumg (Plugged) 1994/95,
Bridges To Babylon mit anschliessender Tour und einem weiteren
Livealbum und dann die Best of Zusammenstellung 40 Licks mit
mehr als nur einem neuen, überflüssigen Song, um
die Compilation zu vermarkten. Und, Mick und seine Boys sind
nach wie vor on Tour. Dazwischen juckte es Herrn Jagger, der
Welt kund zu tun, dass ihm Gott alles gegeben hat. Der Erfolg,
keine 1000 Exemplare setzten sich am ersten Tag in England
vom Album ab. Und der Stones-Frontman rakerte sich echt für
etwas Publicity ab, weil er - ach wie überraschend -
wieder einmal gegen Paul McCartney und ein neues Album antrat.
Und schon wieder zog der rollende Stein gegen den Käfer
den Kürzeren. Was wird der Welt verloren gehen, wenn
Mick Jagger und Paul McCartney nicht mehr sein werden?
|
|