Musicus
Ein Werk für 10 000 Tage
18.Mai 2006
Wenn sich King Crimson mit Nirvana paart und dazu noch ein Schuss Soundfetischismus von Lou Reed hinzukommt, erhält man das neue Album von Tool. Bewertung * * * * * 1/2

Es wird schwierig werden, das Cover von 10 000 Days im Rating der origenellsten Covers 2006 zu schlagen. Ausgerüstet in einem Kartonklappcover und mit integrierten Stereo-Linsen kann man sich das Booklet in 3D anschauen, ganz so wie man sich im 19. Jahrhundert Nacktfotos angeschaut hat. Die Illustrationen erinnern an einen LSD-Trip und knüpfen bei der visuellen Sprache der Videoclips des Vorgängeralbums Lateralus an. Nur dass man sich fragt, weshalb man beim Drucken so einen groben Raster genommen hat.

Doch nicht nur die Verpackung, auch der Inhalt überzeugen. Der Sound kommt derart rein daher, dass selbst Klangfetischisten wie Lou Reed sich anstrengen müssen, diesen zu toppen. Aber auch bei 10 000 Days bleiben Tool musikalisch unfassbar. Wohl gehören die harten Riffs dazu, aber bei Songs wie bei Viginti Tres werden Erinnerungen an Bands geweckt, welche die Elterngeneration wohl zu ihren LSD-Trips gehört hat. 10 000 Days ist aus einem Guss und schon nach den ersten Takten wird einem klar, dass man sich für dieses Album Zeit nehmen muss, um es zu erfassen. Eine Zeitinvestition, die sich lohnt.



Tool auf der Lateralus Tour 2001, Foto: Barry Brecheisen, rollingstone.com



Tracklisting

Vicarious
Jambi
Wings For Marie Pt.1
10 000 Days (Wings Pt.2)
The Pot
Lipan Conjouring
Lost Keys (Blame Hofmann)
Rosetta Stoned
Intension
Right In Two
Viginti Tres

 

 

   

Tool «10 000 Days»
Zomba/Sony BMG

Links: toolband.com

 
   

 

 Notenraster:
* Geld verschwendet
* * Eine EP hätts getan
* * * Okay
* * * * gutes Album
* * * * * we are pleased
* * * * * * Meisterwerk