Es wird
schwierig werden, das Cover von 10 000 Days im Rating
der origenellsten Covers 2006 zu schlagen. Ausgerüstet
in einem Kartonklappcover und mit integrierten Stereo-Linsen
kann man sich das Booklet in 3D anschauen, ganz so wie man
sich im 19. Jahrhundert Nacktfotos angeschaut hat. Die Illustrationen
erinnern an einen LSD-Trip und knüpfen bei der visuellen
Sprache der Videoclips des Vorgängeralbums Lateralus
an. Nur dass man sich fragt, weshalb man beim Drucken so einen
groben Raster genommen hat.
Doch nicht
nur die Verpackung, auch der Inhalt überzeugen. Der Sound
kommt derart rein daher, dass selbst Klangfetischisten wie
Lou Reed sich anstrengen müssen, diesen zu toppen. Aber
auch bei 10 000 Days bleiben Tool musikalisch unfassbar.
Wohl gehören die harten Riffs dazu, aber bei Songs wie
bei Viginti Tres werden Erinnerungen an Bands geweckt,
welche die Elterngeneration wohl zu ihren LSD-Trips gehört
hat. 10 000 Days ist aus einem Guss und schon nach
den ersten Takten wird einem klar, dass man sich für
dieses Album Zeit nehmen muss, um es zu erfassen. Eine Zeitinvestition,
die sich lohnt.
Tool auf der Lateralus Tour 2001, Foto: Barry Brecheisen,
rollingstone.com
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Tracklisting
Vicarious
Jambi
Wings For Marie Pt.1
10 000 Days (Wings Pt.2)
The Pot
Lipan Conjouring
Lost Keys (Blame Hofmann)
Rosetta Stoned
Intension
Right In Two
Viginti Tres
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