Weiland
ahnte schon schlimmes, als Tyler Brulé vor Jahren,
als ihm noch das Szene-Magazin Wallpaper gehörte
und er noch nicht unsere Airline verunstaltet hatte, die Werdinsel
als sicheren Wert unter den deutschschweizer Nacktbade-Stränden
bezeichnet hatt.. Fakt ist, dass man Kindern besser verbietet,
die Werdinsel zu googeln, denn was man da findet, deckt ein
weites Feld der adulten Phantasie ab. Dass das Westend der
Werdinsel zur Pflege der Freikörperkultur dient, vor
allem aber von Homosexuellen benützt wird, ist ein offenes
Geheimnis. Womit man wohl bei des Übels Wurzel wäre.
Wie böse des Autoren Zunge ist, bleibe dahingestellt,
wenn man den braven Hönggern unterstellt, dass sie halt
schon gerne auf der Werdinsel spannern würden, schliesslich
gehen sie ja deswegen und nicht wegen der Technomusik an die
Streetparade. Sie würden, wenn nicht...
Die Diskussion um den Badeplatz lief in den Leserbriefspalten
des Hönggers heiss, so heiss, dass vom Tages
Anzeiger bis zur NZZ am Sonntag die Medien über
die Werdinsel berichteten. Stein des Anstossen war, dass ein
nackter Mann das öffentliche WC besucht hat, statt in
die Büsche zu machen. Und noch etwas störte die
Höngger Seele, an selbigem Ort soll es zu öffentlichem
Verkehr gekommen sein. Gesehen hat es wie immer niemand, aber
das Gras stand ja so hoch. Und im Google wird die Werdinsel
ja als Paradies gepriesen...
Die ideale Lösung für das Werdinsel Problem hat
Quartiervereinspräsident Marcel Knörr gefunden:
Er werde sich bei der Stadt dafür einsetzen, dass das
Gras nächstes Jahr zwei Wochen früher gemäht
würde. Dann könne man vom anderen Ufer aus die Nackedeis
wieder überwachen und diese wären wieder züchtig.
Wird der Juni nächstes Jahr seinem Ruf als Regenmonat
gerecht, hat sich das Problem von alleine gelöst. Fakt
ist, dass es in jedem anderen Bad auch zu öffentlichem
Verkehr kommt glaubt man dem Internet und ganz
abgesehen davon, möchte der Autor nicht wissen, was zwei
Kilometer flussabwärts auf der Autobahnraststätte
alles so läuft. Nur ist die nicht mehr auf Höngger
Gebiet.
Mitverantwortlich für die ganze Diskussion ist die Stadt
Zürich, die schon im März Tafeln auf der Insel aufstellen
liess, dass öffentlicher Verkehr hier nicht erwünscht
wäre. Ein Hohn, wenn man im Bus die knallgrünen
Plakate derselben Stadt sieht, auf denen steht, dass Verkehr
Spass mache. Kleingedrucktes der Plakate : wenn man das richtige
Mittel benützt. Bloss was nun auf die Werdinsel bezogen
bedeuet, wird einem nicht erklärt.
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Was
wohl der eitle Reiher vom Höngger Sommertheater um
die Werdinsel hält?
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