Ihre Songs
aus den 80er Jahren sind längst zu Klassikern geworden, «Oh Yeah», «The Race» oder
«Lost Again» wurden für Radio- und
TV-Jingels eingesetzt. In den 90er Jahren schienen die Yello-Sounds
oft nicht mehr ins Format der hitorientierten Radiosender
zu passen. Dafür wurde die Band von den Werbern für
die Vermarktung amerikanischer Zigaretten und spa-nischer
Autos entdeckt. Dieter Meier meinte in einem Interview dazu,
dass es für ihn keinen Unterschied mache, ob er Werbespots
für Zigaretten oder Videoclips für Yello drehe.
Ein Merkmal der elektronischen Musik sind die Remixe, welche
bei Yello nicht nur auf den Maxisingles diverser Formate,
sondern immer wieder auch auf den Alben mit neuen Titeln
versehen auftauchen. Der Opener «Planet Dada»
scheint die Evolution von «Get On» ab dem
99er Album «Motion Picture» zu sein. «Tiger
Dust» basiert auf den «Suite 904 Remixes» von 1995. Nach Dieter Meiers Ankündigung «One More
Time» zu Beginn des Songs findet man sich musikalisch
auf das Album «Zebra» zurückversetzt,
bevor Boris Blank mit Meiers Sprechgesang und seinen Worten
«Feeling like a buddah, feeling very very high»
zu spielen und zu verfremden beginnt. Eine Technik, die er
1997 auf «Pocket Universe» angewendet hatte.
Dieter Meier bezeichnete damals Blanks vorgehensweise als
Klavierspiel mit seiner Stimme.
Ein Schuss Brasilectric
Die einzige musikalische Neuereung auf «The Eye»
ist Boris Blanks Ausflug in das Chillout- und Easy-Listening-Genre. «Don Turbolento» ist eine süffige Mischung
klassischer Yello-Sounds, die mit einem Schuss Brasilectric
und Samba gewürzt wurden. Zugleich ist es der erste von
fünf Songs, bei welchen Jade Davies die Leadvocals singt.
Es gelingt ihr, eine ähnlich warme Atmosphäre zu
erzeugen wie seinerzeit Billy MacKenzie. Ein weiterer gemeinsamer
Song mit Jade Davies ist «Junior B», ein
stimmiger Popsong den man eher auf «Amor Fati» Mich Gerbers denn auf einem Album von Yello vermutet hätte.
Boris Blank ist es auf «The Eye» gelungen,
die letzten Alben mit dem Witz und der verspielten Ironie
der 80er Jahre zu verbinden. So ist der Albumtitel «The
Eye» wohl im übertragenen Sinn zu verstehen,
denn man nimmt das Album auch ohne Enhanced-Sektion auf der
CD audiovisuell wahr: das Album ist die Quintessenz des musikalischen
Oeuvres Yellos, welches seit Jahren als Kino im Kopf apostrophiert
wird.
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Tracklisting:
Planet
Dada
Nervous
Don Turbolento
Soul On Ice
Junior B
Tiger Dust
Distant Solution
Hipster's Delay
Time Palace
Indigio Bay
Unreal
Bougainville
Star Breath
Planet Dada - Falmboyant
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Yello
The Eye
Motor, Universal, 980 855-2
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Notenraster:
* Geld verschwendet
* * Eine EP hätts getan
* * * Okay
* * * * gutes Album
* * * * * we are pleased
* * * * * * Meisterwerk
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Royce Techno (Zebra, 1994)
Das Universum in der Tasche (Pocket Universe, 1997)
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1994
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