Viel ist
seit dem letzen Album im Ochsnerland geschehen. Die Band hat
das Label gewechselt, von Bertelsmann (heute Sony BMG) zum
Musikvertrieb. Vielleicht hat aber auch der zuständige
Productmanager, der den selben Weg ging, die Ochsners im Gepäch
behalten. An der Aufmachung der CD hat sich auf den ersten
Blick nichts geändert. Auf dem Cover grinsen einem Steinherz,
-totenschädel und teufelsfratze an. Und wie schon
beim letzten Album Trybguet ist das Cover von Liebi,
Tod und Tüüfu eine Mischung aus dem klassischen
Gatefolded Cover und Digipack ohne den Plastikeinsatz für
die CD. Dafür - und das ist der Unterschied zum Vorgänger
- klebt im Innern ein nach Labelangaben 160-seitiges Booklet,
worin noch mehr von den von Martin Albisetti gestalteten Karnevalssteinen
zu sehen sind.
Auch musikalisch
knüpft das neue Ochsnerwerk an seinen eher flügellahmen
Vorgänger an. Einen Unterschied gibt es dennoch, der
alte Müssiggänger und die faule Sau wie der Eberhard
kommen in den Texten wieder vor. Und für einmal muss
man den Texter Huber in Schutz nehmen. Denn mit seinem Wunsch,
Bünes Texte einmal zu verstehen, ist der Autor mit demKulturredaktor
von Radio DRS, Eric Facon, in guter Gesellschaft. Doch die
bildlichen und poetischen Formulierungen fehlen diesmal ganz.
Die ersten
Songs brauchten nicht einmal mehr Chris von Rohr, um die Produktion
zu verbocken. Erst ab Füdlifinger Fritz, den Büne
Huber seiner damals vierjährigen Tochter geschrieben
hat, beginnt sich das Album zu entwickeln. Die für die
Radios ausgekoppelte Single Vohinger U Vovor geht noch
ordentlich ab. Danach folgen ein paar melancholische Ochsnerballaden,
die nicht ganz so pfiffig sind wie die auf Fischer,
aber zu den besseren Songs gehören. Der beste Song auf
dem Album ist Blues. Schade, dass ihn Bünes Rumpelorchester
nicht schon früher dieser Musik angenommen haben. Und
das Schlussstück Füürwärch, das
mit seiner traurigen Klarinette und dem Saxofon auch auf Gmües
oder der Schlachtplatte Platz gefunden hätte.
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Tracklisting:
Grüens
Liecht
Diener + Chnächt
Früecher
Villechlanisolasy
Füdlifinger Fritz
Vohinger + Vovor
Echo
Heimat
Heimatlini
Blues
Schlächte Verlürer
Nonid + Schonümm
Füürwärch
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Patent Ochsner
Liebi Tod & Tüüfu
Stella Nera, Musikvertrieb |
Notenraster:
* Geld verschwendet
* * Eine EP hätts getan
* * * Okay
* * * * gutes Album
* * * * * we are pleased
* * * * * * Meisterwerk |
Das Dossier
über Patent Ochsner enthält:
Artikel:
- Interview von Jonas Hoskyn
und Yves Baer mit Büne Huber (2005, Liebi Tod &
Tüüfu)
- Fast schon ein Klassiker
(2005, Patent Ochsner Songbuch)
- Brachliegendes
Treibgut (2003, Trybguet)
Fotos:
- Bilder vom
Interview mit Büne Huber (2005, Liebi, Tod &
Tüüfu Promotion)
- Salomon Röschti
& His Bollas (Das Comeback Konzert der Ochsner vom26.
Juni 2002) |
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