Musicus
Der halbgare Folksänger
14. September 2007
Mark Knopfler hat sich definitiv von den Dire Straits verabschiedet. Sein neustes Album ist schon fast eine reine Folkplatte. Bewertung * * * *

Normalerweise sind neue Alben von Mark Knopfler ein Grund zur Freude, denn irgendwie hat sein Gitarrenspiel doch noch das geweisse Etwas. Auch wenn er sich dabei im Liegestuhl zurücklehnt und manchmal stark in den Country abdriftet. Nun scheint es aber, als wäre gleich in seinem «Shagri La» (2004) geblieben.

«Kill To Get Crimson» orientiert sich am Folk der späten 50er-Jahre und hätte dringend einer Tempo-Vitaminspritze bedurft. Ja, die Langsamkeit hat etwas für sich. Man versteht Mark Knopfler auch ganz gut, dass er mit Folkmusik dem Alltag entflieht. Seine Musik hat durchaus entspannende Elemente, die man, wie der Autor vor zwei Jahren einer Viruserkrankung wegen leidvoll erfahren musste, sogar als medizinische Musik verwenden kann.

Beim oberflächlichen hinhören aber klingt «Kill To Get Crimson» zu gleichtönig. Knopfler war nie der grossartige Sänger, und das ist denn auch das Manko der Platte, seine Stimme ist zu eintönig. Denn die Schönheiten finden lassen sich nur beim genauen hinhören ausmachen, doch diese Zeit nimmt sich heute niemand mehr.

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Tracklisting
True Love Will Never Fade
The Scaffolder's Wife
The Fizzy And The Still
Heart Full Of Holes
We Can Get Wild
Secondary Waltz
Punish The Monkey
Let It All Go
Behind With The Rent
The Fish And The Bird
Madame Geneva's
In The Sky

 


 
Mark Knopfler
Kill To Get Crimson
Vertigo/Universal

Links:
Mark Knopfler
Notenraster:
* Geld verschwendet
* * Eine EP hätts getan
* * * Okay
* * * * gutes Album
* * * * * we are pleased
* * * * * * Meisterwerk
   

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