Die Welt war sich 33 Jahre lang einig: Eine Wiederholung von «Metal Machine Music» wird es nicht geben. Schliesslich hat sich Lou Reed damit beinahe seine Karriere ruiniert. Und die Welt ist sich einig, dass Lou Reed der einzige Mensch ist, der die Gitarrenfeedbackorgie auf «Metal Machine Music», komplett gehört hat.

Aber dass Lou Reed die Lärmorgie von 1974 noch toppen kann, das überrascht, auch wenn man bei Meister Reed jeweils auf alles gefasst sein muss. Man nehme nun besgte «Metal Machine Music» und versuche sich die Entspannungsversion davon vorzustellen.

Geht nicht? Walgesänge klingen zuerst auch einmal abstrakt, bis man welche gehört hat. Die letzten Jahre über hat Lou Reed sein Können auf der Gitarre verbessert. Vor allem die Verwendung der Rückkoppelung hat er weiter entwickelt. Bei seinem 2003er-Album «The Raven» hatte er dann die sonst unkontrollierbare Rückkoppelung unter Kontrolle und konnte sie anstelle einer zweiten Melodiestimme einsetzen.

Und so veröffentlicht Lou Reed nun seine «Hudson River Wind Meditations», die wie weiland die Metallmaschinenmusik aus Gitarrenfeedback besteht, dieses aber gezähmt. Komponiert hat Reed die Meditationen für Tai Chi oder als Hintergrundmusik, um die Alltagskakophonie auszublenden. Entspannung mit Lou Reed ist etwas Neues, woran man sich zuerst definitv gewöhnen muss.

Lou Reed und sein Tai Chi Lehrer Master Ren. Foto: loureed.org

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Weitere Artikel über Lou Reed:

• Wirklich Kindergarten tauglich? (2005, Spanish Fly, DVD)
• Seidiger Untergrund live (2004, ReIssue Velvet Underground Live at Max' Kansas City)
• Rock Menuett (Le Bataclan ' 72 und Animal Serenade, beide 2004)
• Rockende Literatur (2003, The Raven Soundtrack)