Eines der Markenzeichen von Mark Knopfler ist es, dass er einen immer wieder überraschen kann. Das tut er auch mit seinem am 11. September erscheinenden Album «Get Lucky». Gefiel er sich beim letzten Album noch als – Zitat Knopfler – halbgarer Folksänger und setzte so das Album «Kill To Get Crimson» in den Sand, macht er bereits mit den ersten Klängen des neuen Albums klar, dass er die Sache ernst genommen hat. Sein Rezept lautet: Keine Songs, die an die Dire Straits erinnern, dafür die Ambition, den Grammy für the most laidback album of the year zu gewinnen und ernsthafte Folksongs zu spielen. Keine Americana, sondern English Folk mit Fiedel, Flöte und Akkordeon.

Die vier Songs «Border Reiver», «Get Lucky», «So Far From The Clyde» und «Piper To The End» bilden die Folkklammer des Albums und markieren zugleich dessen Höhepunkt. Böse Zungen mögen behaupten, dass die Gitarre auf «So Far From The Clyde» an jene von Brothers In Arms erinnert und die Folkklammer schon auf seinem ersten Soloalbum «Golden Heart» anzutreffen war. Aber diese Selbstzitate sind ein gutes Zeichen, denn in der Mitte des Albums droht Knopfler ob seiner eigenen Entspanntheit den Faden zu verlieren. Da hilft ihm nicht einmal die elektrische Gitarre auf «Cleaning My Gun». Doch sonst bereitet einem Mark Knopfler ordentlich Hörspass, nicht zuletzt, weil er sich auf elf Songs beschränkt hat. Ein Rezept um glücklich zu werden.

Sechzig Jarhe und kein bischen leise: Mark Knopfler. Foto: markknopfler.com

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