Sting ist am besten, wenn er Jazz spielt, zum Beispiel auf seinem 1986er-Livealbum «Bring On The Night» mit Branford Marsalis und Kenny Kirkland. Aber auch seine Ausflüge in die klassische Musik, 1991 mit «Peter & The Wolf» oder 2006 mit «Songs From The Labyrinth» sind musikalische Leckerbissen. Gerne vermischte Sting die verschiedenen Musikstile, «Moon Over Burbon Street» und «Russians» sind Jazz Songs mit klassischen Elementen. Da Sting nach der Reuninon mit The Police, Rockmusik würde den Kopf entleeren, hat er sich seine Songs für ein symphonisches Arrangement neu vorgestellt.

Im Vergleich zum 2001er-Livealbum «All This Time», bei welchem Sting das Konzept schon mal auf eher jazziger Ebene exerziert hat, ist das Resultat bei «Symphonicities» fadäs: «Englishman in N.Y.» mit einer Orchesterbegleitung ist nur noch ein guter Song, bei «Next To You» hätte Sting ruhig bei den Kollegen von Apocalyptica abkupfern können. «Roxanne», «Every Little Thing She Does Is Magic» und «The End Of The Game», haben Arrangements eines typischen Hollywood Kaugummi Soundtracks erhalten und das im Origial im 9/8 Takt lamentierende «I Hung My Head» ist wegen der monotonen Melodie schlicht der falsche Song für ein orchestrales Experiment.

Dennoch gibt es positive Momente auf dem Album: «She’s To Good For Me» und «We Work The Black Seam Together», bei letzterem könnte man sich vorstellen, der Interpretation eines Bergmannorchesters beim Streik gegen Arbeitsplatzabbau zu lauschen. «The Pirate's Bride», eine jazzige Single B-Seite von 1996 erhielt nicht bloss ein klassisches Gewand sondern mit Jo Lawry auch eine Co-Sängerin. «Symphonicities» ist alles in allem sauber musiziert und gesungen, und so fällt es nicht weiter auf, dass der namengebende Police Klassiker «Synchronicities» fehlt.

Sting: Symphonicities
Deutsche Gramophon

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