Während den Aufnahmen von «Roxanne» setzte sich Sting auf das Klavier und bemerkte nicht, das der Deckel offen war. Das arschige Geklimper und Stings Lachen eröffnen den Song. «Pianisten hören, dass ich mit der rechten Backe abgesessen bin», meinte Sting einmal.

Normalerweise werden männliche Stimmen im Alter höher und zittriger. Beim Wiederhören von «Outlandos d’Amour» jedoch fällt auf, was für eine Bääggistimme Sting einst hatte. «So Lonely» ist nur schon deswegen kaum mehr hörbar. Für «Songs Of The Labyrinth», einem Album mit englischer Renaissancemusik (2006) nahm Sting an der Scola Cantorum in Basel Gesangsunterricht. Seither hat er eine tiefe Stimme.

Schon in den ersten Kritiken 1978 wurden die Stilvielfalt, mit der Sting bis heute erfolgreich ist, und die Energie der Band lobend herausgestrichen. Letztere fehlt Stings jüngeren Platten manchmal. Mit vierzig Jahren Distanz ist einzig «Roxanne» zum zeitlosen Klassiker geworden, der 1997 gar einen verunglückten Remix von Puff Daddy («Roxanne ’97») überstanden hat.

Man muss «Outlandos d’Amour» kennen, um Stings Werk zu verstehen, auch wenn das Album bis auf «Roxanne» nicht in die definitive Playlist von ihm gehört.

The Police: Andy Summers, Sting und Stewart Copeland III 1978.

Tracklist Originalalbum
Next To You
So Lonely
Roxanne
Hole In My Life
Peanuts

I Can’t Stand Losing You
Truth Hits Everybody
Born In The 50’s
Be My Girl / Sally
Masoko Tanga

Beitrag zum Schwerpunkt 1978 in der Ausgabe 6/2018.