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Pedro Lenz liest bei Walti und Eva aus seinem neuen Roman «Dr Goalie bin ig». Vater möchte hingehen und hat mich gefragt. Ich zögerte lange. Auch habe ich keine wirkliche Lust, einen Abend zu blockieren. Aber ich sage zu. Als wir kurz vor acht kommen, ist die Buchhandlung Hirslanden bis auf den letzten Platz besetzt. Auch stehen die Leute. Eva weist Vater und mich hinter das Gestell im Schaufenster. Wir sitzen auf dem Heizkörper. Zu sagen, tout Zurich ist hier, wäre vermessen, doch ich erkenne einige aus dem Kultur- und Literaturkuchen: Stephan Pörtner, unverkennbar mit seinem grauen Hut, mit Monika Schärrer tausche ich einen langen gegenseitigen Blick in die Augen aus. Kurz nach acht, bevor Eva die Tür abschliesst, huscht Elke Heidenreich hinein. Sie zieht es vor, gleich beim Eingang stehen zu bleiben und nicht auf der Heizung Platz zu nehmen.
Lausche der Oberaargauer Mundart, ein Berndeutsch ohne allzu bereits allzu bernisch zu klingen. Pedro Lenz kann etwas, was vielen bei Lesungen misslingt: aus mehreren Stellen aus dem Buch zu lesen ohne zu viel zu verraten, schon gar nicht das Ende. Er beginnt am Anfang, verknüpft die Langenthaler Umgebung mit Biografischem und liest weiter, im dritten Teil landet man in Spanien am Meer. Da ist es wieder, das Berner Fernweh, das auch im Mundartrock von Büne Huber und Kuno Lauener besungen wird. Wobei «Goalie» als Fernweh-Roman zu beschreiben, wäre falsch. Viel eher ergreift er die Chance, die sich ihm bietet, um aus Langetental auszubrechen.
Am Ende möchen alle persönlich zu Pedro Lenz, keine Chance, innert nützlicher Frist zu ihm durchzukommen. Vater kauft das Buch. Als wir zum Auto gehen, kommt mir das Nachtlicht so blau vor, es ist eine klare Frühlingsnacht.
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