Seit dreizehn Jahren in den Public Relations tätig, in dieser Zeit hat die Boulevardzeitung «Blick» ein Drittel ihrer Auflage verloren. Daraus zu schliessen, dass sich als Folge dieser Schwindsucht die Qualität der Schweizer Medien um denselben Quotienten verbessert hätte, ist jedoch eine ebenso irrige Annahme, wie die Ursache des Auflagenschwundes im Aufkommen neuer Medien wie das Internet oder der Gratiszeitung «20 Minuten» zu suchen. Es ist wahr, beide Medienarten haben sich in den letzten dreizehn Jahren erfolgreich etabliert. Aber Im selben Zeitraum haben sich die anderen Medien boulevardisiert: Zur besten Sendezeit strahlt das Schweizer Fernsehen eine People-Sendung aus, die Mehrheit der Sonntagszeitungen gleicht einem familientauglichen Lesespass mit Newscharakter und sogar die «Neue Zürcher Zeitung» hat die grossen, farbigen Bilder für sich entdeckt. Wozu braucht es heute noch ein reines Boulevardblatt?
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