Occupy Paradeplatz
28. Oktober 2011


Die weltweite Occupy-Bewegung hat auch die Schweiz und den Finanzplatz Zürich erreicht. Auf dem Paradeplatz lässt sich nicht campen, weshalb das Lager auf dem Lindenhof errichtet wurde. Heute Samstag ist eine Demonstration auf dem Paradeplatz bewilligt. Es versammelt sich ein buntes Häufchen von JUSOS, Linken, Familien, Alten, Jungen und Neugierigen. Dennoch, mehr als 200 Personen werden es nicht sein.

Die Occupyaktivisten sind mit einem Internetchat organisiert. Ihre grösste Stärke ist auch ihre Schwäche, ihre basisdemokratische Organisation, niemand will oder darf die Führung übernehmen. Solange gemeinschaftlich Energie auf unwichtige Fragen verschwendet wird, kann die Bewegung nicht erfolgreich sein, sondern sie wird an sich selber scheitern.

Besuche die Demonstration, nach ungefähr einer Stunde verspürre ich ein natürliches Bedürfnis und gehe auf die öffentliche Toilette bei der Tramhaltestelle, deren Benützung 50 Rappen kostet. Die zwei oder drei Herren vor mir, allesamt Demonstranten gegen den Kapitalismus, bezahlen brav ihren Obulus. Erstens habe ich keinen Fünfziger, zweitens ist es mir zu blöd und inkonsequent, an einer Demo gegen den Kapitalismus für die Toilette zu bezahlen und klettere über die Abschrankung. Der Herr hinter mir kommentiert:
«Ist eigentlich richtig», steckt sein Portemonnaie wieder ein und klettert ebenfalls über die Abschrankung.


zürich occupy paradeplatz 2011




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Bellinzona – 8. Oktober
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Europabrücke – 28. Oktober
Zürich, Europabrücke – 5. November
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