Flanieren in Regensburg
29. Juni 2012


Verschiedene Kaffees, Restaurants und Eisdielen haben auf den Neupfarrplatz gestuhlt, dennoch bringen sie es fertig, einheitliche, viereckige, naturweisse Sonnenschirme ohne Werbeaufdrucke zu haben. Überhaupt, der Platz ist eine positive Überraschung, da autofrei. Wir setzen uns an einen Tisch eines Restuarants. Ich nehme den Fitnessteller, Pouletbrust auf Salat. Am Nachbartisch nimmt ein älteres Ehepaar Platz. Vor dem Essen setzt er sich eine Insulinspritze.

Nach dem Essen besichtigen Vater und ich die Stadt, wir sind beide sind zum ersten Mal in Regensburg. Den Start machen wir in der Galeria Kaufhof am Neupfarrplatz, danach gehen wir weiter zum Dom. Die Figuren am Portal aus dem frühen 15. Jahrhundert begeistern mich. So auch das küssende Paar. Das Innere kann sich nicht richtig entscheiden, ob es jetzt eine düstere katholische Kirche sein möchte oder nicht eher vom Licht durchflutet. Auf jeden Fall tut die Abkühlung im Innern gut.

Durch die schattigen Altstadtgassen gelangen wir am alten Rathaus vorbei an die Donau, würdigen die steinerne Brücke und die Dampfschiffe dahinter. Das historische Wurstkuchl, älteste Gäststätte Deutschlands, diente während des Baus (1135-1146) der steinernen Brücke als Baubüro. Nach Vollendung der Brücke wurde das Gebäude zur Garküche auf dem Kranchen, in Anspielung an die benachbarten Hafenkräne. Kundschaft waren Schiffer, Hafenarbeiter und die Bauleute von der nahen Baustelle des Domes. Die Umstellung auf Bratwürste erfolgte wohl erst im 19. Jahrhundert. Die Plätze vor dem Kuchl sind bis auf den letzten Platz besetzt, die Sonnenschirme sind dieselben wie auf dem Neupfarrplatz. Scheint wohl städtische Corporate Identity zu sein. Nicht so die mit rosa Tischtüchern abgedeckten runden Stehklapptische.

regensburg wurskuchl 2012 dom
Das Wurstkuchl in Regensburg.

Wir überqueren die steinerne Brücke und spazieren durch den Stadtamhof und kehren anschliessend über die Donau in die Altstadt zurück. In einem Café auf dem Bismarckplatz, zwischen dem Theater und den Fontänen, gönnen sich Vater und ich ein deutsches Vergnügen: Eis. Die Stadt gefällt uns gut, die Häuser sind renoviert und bunt gestrichen. Ähnlich wie Bamberg ist auch Regensburg Bischofssitz doch die Universität sorgt für studentisches, junges und weltliches Flair. Die autofreie Innenstadt ist ein Segen, dafür muss man sich vor den Velofahrern hüten.

Wir gehen in verschiedene Laden, bei Butlers kauft Vater eine Eieruhr mit drei Sanduhren mit verschiedenfarbigem Sand. Mit dem obligaten Besuch in Buchhandlungen, wie könnte es in Regensburg anders sein, Bücher Pustet an der Gesandtenstrasse, beschliessen wir das Programm, aus der Aktionskiste nehme ich eine CD mit Chopins Nocturne. Wir verlassen die Altstadt von Regensburg, wie wir gekommen sind, vom Bismarckplatz aus die Schottenstrasse hoch und dann an der Baustelle des neuen Verlagssitzes des Mittelbayerischen Verlages vorbei über die Kupfmühlerbrücke und die Bahngeleise, zurück in die Friedensstrasse. Das Abendessen nehmen wir im Hotel ein. Wir sind fast die einzigen Gäste im Restaurant des Hansa Apart Hotels.

regensburg bismarckplatz fontänen 2012
Das Haus der Musik in Regensburg, gegenüber des Theaters. Beides ist am Bismarckplatz situiert.





frühere Einträge
:
Besprechung in Regensburg – 29. Juni
Flims, Hotel Vorab – 25. Mai
geschafft – 23. Mai

folgende Einträge:
Zukunft ahoi! – 30. Juni
Zürich, Dolder (B.B. King live) – 11. Juli
in der Agentur – 20. Juli


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