Lugano, Palazzo dei Congressi
8. September 2012


Parteitag der SP Schweiz in Lugano. Vater und ich sind mit dem Zug angereist. Da wir kein Parteimandat haben, gehen wir nach der Ankunft in Lugano zuerst im Grand Café Al Porto Mittagessen, bevor wir uns in Kongresszentrum begeben, wo wir gegen halb zwei eintreffen. Gehen zunächst in den Saal, worin wir fotografieren. Es erfolgt nochmals eine Diskussion über das Parteiprogramm. Der viel zitierte Passus der Überwindung des Kapitalismus ist kein Thema mehr, weshalb die Kurzfassung der Programms genehmigt wird. Hauptschwerpunkt ist das Migartionspapier, das diskutiert werden wird und die Haltung der Partei zu Zwangsauschaffungen.

Entdecken in der Cafetaria unser Tessiner Redaktionsmitglied Gabriele Rossi beim Jubiläumsbuch «Einig – aber nicht einheitlich» und setzen uns zu ihm an den Tisch. Lele erwähnt, dass es die Tessiner es nicht fassen können, dass sich die Partei nicht auch finanziell an «Einig – aber nicht einheitlich» beteiligen möchte. Etwa eine Viertelstunde später steht Marina Carobbio, Tessiner Parteipräsidentin bei uns und schlägt vor, dass noch am Partietag ein Antrag für Unterstützung des Buches gemacht werden muss. Sie schlägt vor, dass er von Jusos aus dem Tessin, der Romandie und der Deutschschweiz eingebracht werden soll. So könne man das Argument entkräften, dass das Buch nichts für die Jungen wäre. Vater meint, dass das Argument, die Partei soll gleichviel wie die Gewerkschaften beisteuern, besser wäre. Marina geht mit dem Budget davon. Auch Franco Cavalli kann es nicht fassen, dass die Partei das Jubiläumsbuch nicht unterstützen möchte. Redaktionelle Freiheit in Ehren…

Im lexikalischen Teil des Buches wollen wir alle SP Bundesrätinnen und Bundesräte mit einem Bild aufgeführt. Schlage vor, dass wir Simonetta Sommaruga und Alain Berset im Foyer abfangen und fotografieren. Eigene Fotos sparen Copyrightgebühren. Gesagt, getan. Ich spreche die Bundesräte an, Vater fotografiert.

Wir haben vage mit Ruth Dreifuss abgemacht. Nach vier Uhr sehen wir sie endlich im Foyer. Wir sprechen sie an.
«Ah oui. Mais j’ai besoin d’un café!», sagt sie. «Venez», und wir warten in der Schlange. Sie lädt uns ein. Wir setzten uns an einen Tisch. Sie blättert durch das Buchkonzept, während es ihr Vater erläutert. Es gefällt ihr. Eine Genfer Genossin entdeckt sie und tritt zu uns an den Tisch.
«Ce sont les gamins avec leur bouquin pour le jubilé», macht uns Ruth Dreifuss miteinander bekannt. Nach einem Moment wendet sie sich wieder uns zu und sagt uns für das Vorwort zu.

Nach fünf Uhr schlendern Vater und ich der Riva Giocondo Albertolli entlang und finden noch Zeit, das Panorama mit dem Monte Bre zu fotografieren. In einem Restaurant mit roter Markise und gelben Sonnenschirmen und Seeblick über die Riva hinweg, treffen wir nochmals auf Gabriele und die Tessiner Genossen, die uns schon zwei Mal in Bellinzona empfangen haben. Wir essen gemeinsam.

Mit dem acht Uhr Zug fahren wir nach Zürich zurück. Tessin im Sonnenuntergang. Während wir die Leventina hochfahren, dämmert es ein. Im letzten Tageslicht erreichen wir in Airolo den Gotthardtunnel. Auf der Alpennordseite nach Verlassen durchs Nordportal in Göschenen macht es keinen Unterschied mehr, ob im oder ausserhalb des Tunnels, im Reusstal herrscht finstere Nacht.

lugano riva giocondo albertolli septembre 2012




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