BMWs Design der Zukunft
12. September 2013


Ist es eine Schlagzeile Wert, wenn BMW an der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt zwei neue Autos präsentiert? Dieses Jahr ja. Angesichts des Klimawandels und des Erfolges des Toyota Prius, ein Hybrid aus Verbrenner- und Elektromotor, tut es Not, neue Antriebskonzepte zu präsentieren. Am saubersten wäre die Brennstoffzelle, also ein Wasserstoffmotor, an dem Mercedes forscht. Schneller realisierbar sind vollelektrische Fahrzeuge. Diese werden nur Erfolg auf dem Markt haben, wenn die gesetzlichen Regulierungen es verlangen und, der grösste Schwachpunkt seit Jahren, die Reichweite vernünftig und vergleichbar mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren wird.

In den 1980er-Jahren fuhr jemand im Rütihof einen malachitgrünen BMW 635 CSI, ich sah ihn manchmal auf dem Schulweg. Mir gefiel er so gut, dass ich mir vorstellen konnte, als Erwachsener einen solchen als Zweitauto neben einem Citroën CX zu haben. Beide werden heute nicht mehr gebaut, vom CX träume ich heute noch. Liegt daran, dass BMW die Reihe eine zeitlang nicht mehr baute und die Nachfolgemodelle aus den 2000er-Jahren, sowie der X6 nicht die Faszination des 635er hatten oder wie der SUV X6 schlicht abstossend sind. Auf der aktuellen IAA stellt BMW nun zwei elektrische Fahrzeuge vor: den i3 und den i8.

bmw 635
Ein BMW 635 nach der Modellpflege von 1982. Bild: Wikipedia.


Der i8 nicht zwar noch kein vollelektrisches Auto, sonden ein Plug-In Hybrid mit einem 1,5 Liter, Dreizylinder Motor für den Antrieb der Hinterräder und einer Lythium Polymer Batterie. Der Wagen hat wieder Flair des 635ers, und auch eine Fahrleistung, die sich sehen lassen kann: kombinierte 362 PS und in 4,4 Sekunden auf 100. Der Verbrauch soll bei 4 bis 5 Litern im Hybridmodus liegen. Im Gegensatz zum 635, ist der i8 wenig alltagstauglich, nicht zuletzt wegen den Flügeltüren und dem kaum vorhandenen Stauraum. Dennoch weckt er Emotionen und zeigt, was man mit moderner Technik alles kann, dass umweltfreundliche Autos gut aussehen und Leistung erbringen könnten. Also das, was es braucht, um auch das Publikum davon zu überzeugen.

bmw i8 pressebild 2013
Pressebild des BMW i8 oben und Pressebild des BMW i3 unten.

Weshalb dann wurde das Elektroauto i3 zu einem vollkommenen Krüppel und zum hässlichsten Auto seit dem Fiat Multipla? Die früher gezeigten Projektstudien haben alle besser ausgesehen als das Serienauto. Weil die Fahrgastzelle über der Batterie montiert ist, wirkt der i3 schmal und hoch. Weshalb hat man beim Styling nicht wie beim i8 auf fliessende, ausgewogene Linien geachtet? Es wäre in derselben Carrosserieform möglich gewesen. Es ist nicht einsichtig, weshalb die Scheibe in den hinteren Türen so viel grösser sein muss als in der Vordertür.

Weshalb produziert man bei einem technischen Prunkstück, das der i3 ist, dann ein hässliches Auto? Traut man dem eigenen Mut nicht? Nimmt man die Kunden, die ein Elektroauto kaufen, nicht ernst? Solange Elektroautos, aber auch Hybridautos nicht wie gewöhnliche Autos ein ansprechendes Design haben, glaube ich den Herstellern nicht, dass sie es ernst meinen mit den neuen Technologien. Einen alternativen Antrieb zu fahren ist abenteuerlich genug, da muss man nicht noch optisch zum Sonderling gestempelt werden.

bmw i3 pressebild 2013




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