in der Druckerei
5. November 2013


Es ist ein erhebendes Gefühl, an der Druckmaschiene zu stehen, die ein eigenes Buch druckt. In diesem Fall «Einig – aber nicht einheitlich», das Buch zum 125-Jahr-Jubiläum der SP Schweiz. Drei Paletten mit Papier stehen bereit. Das rhythmisch-regelmässige Geräusch der Heidelberger, das sich mit dem Klang der Rollen und des Transportgebläses abwechselt, ist in seiner Monotonie hypnotisch. Beim Blick in die Maschine kommen einem die Förderbänder entgegen.

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Über Nacht produzierte Pustet die Druckplatten. Als wir gegen 9 Uhr mit Roger Kandziora an die Maschine kommen, sind bereits erste Bögen gedruckt. Der Druckmeister hat einen Druckbogen auf ein Arbeitspult gelegt. Während Kandziora und ich daneben stehen, diskutieren der Maschinenmeister und Vater von einigen Bildern die Druckqualität und Farbdichte und ob es etwas mehr Cyan oder weniger Magenta braucht. Haben sie sich geeinigt, wird die Maschine angelassen und der entsprechende Bogen gedruckt. Ein Offsetdrucker bringt ein frisches Exemplar, kritisch beäugen Vater und der Maschinenmeister nochmals das Resultat und justieren allenfalls nochmals an der Farbzusammensetzung. Sind beide zufrieden, unterschreibt Vater auf dem Bogen und erteilt das Gut zum Druck. Nachdem alle sieben oder acht Bögen derart abgestimmt sind, erteilt Vater mit seiner Unterschrift das Gut zum Druck für «Einig – aber nicht einheitlich».

Eigentlich müsste es möglich sein, bei allen Büchern an der Druckmaschine zu stehen – ein fester Vorsatz ist gefasst.

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Einblick in die Buchbinderei von Pustet Druck (oben) und das ein Eindruck vom Papierlager (Randspalte).


Anschliessend an die Farbabstimmung führt uns Kandziora durch den Betrieb von Friedrich Pustet. Die verschiedenen Druckmaschinen sind schnell gezeigt. Der Druckbereich nimmt auch den kleinsten Teil in der Druckerei ein. Daran angegliedert ist die Buchbinderei mit ihrer Produktionsstrasse. Kandziora erläutert uns die einzelnen Arbeitsschritte. Im hintersten Teil des riesigen Komplexes ist das Papierlager mit den Papierrollen. Kandziora erläutert uns bei einer etwas gelblichen Papierrolle, dass dies der Bedarf für die aktuellen Veröffentlichungen des Suhrkamp Verlages sei. Nach dem Papierlager kommen wir zurück in die Buchbinderei und die Ausrüstung. Fix fertig und abholbereit auf Paletten gelagert «Empfindliche Wahrheit» von John Le Carré, das am 18. November, also eine Woche vor unserem Buch, in den deutschsprachigen Buchhandel kommt.

Nach der Führung trinken wir noch einen Kaffee mit Kandziora, wir dürfen uns aus Gestell der Belegexemplare bedienen. Ich nehme mir das Notizbuch aus dem Insel Verlag, während Vater Le Carrés «Emfpindliche Wahrheit» wählt.

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Roger Kandziora, François G. Baer und der Maschnenmeister bei der farblichen Feinabstimmung der Kapiteltitelseiten.



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:
Regensburg – 4. November
Feiertag – 28. Oktober
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A 96 – 5 November
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Buchvernissage «Einig – aber nicht einheitlich» – 26. November



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