Unterwegs zu einer Geburtstagsfeier in der SAC Clubhouse Eseltritt auf der Ibergeregg. Mitten im Panorama, das ich Zeit meines Lebens beim Blick aus dem Fenster über die Stadt Zürich zu den Bergen hin habe, gleich auf der Rückseite der Mythen. Wir schreiben Anfang November, der goldene Herbst hat sich in Niederschläge aufgelöst gehabt, in den mittleren und höheren Regionen liegt Schnee.
Abgefahren in Zürich im Spätherbst bei milden 15 Grad, schreibe ich im Eisenbahntunnel zwischen Stadelhofen und Stetbach ein «Morgengebet» geschrieben, in Uster ins Auto der Festgemeinde gestiegen, kann es nun losgehen. Wir kämpfen uns durch den samstäglichen Stau in Rapperswil-Jona, fahren mit der neuen U2-Single «Every Breaking Wave», die das lokale Radio spielt, über den Seedamm in Richtung Etzel. Bei der Fahrt am Sihlsee entlang schaue ich, wo die Romanfiguren aus «Noxius» ihren Renault R4 illegal im See entsorgt haben könnten. Danach die Passübequerung der Ibergeregg. Die Befürchtungen der letzten Tage sind wahr geworden, es hat bis in die mittleren Lagen geschneit. Es leigen gut 30 Zentimeter Schnee, wir müssen den Weg freischaufeln.
Wir befinden uns wahrlich auf der Jahreszeitengrenze: Auf dem Eseltritt strahlt die Sonne, obwohl das Thermometer nur 10 °C anzeigt, kann man an der Sonne auf dem Schnee nur im T-Shirt sein, dank der Abstrahlung hat man sicher 20, wenn nicht mehr Grad. Unten im Tal und den Vierwaldstädtersee hoch nach Obwalden ist es grün. Auch die Mythen strahlen nordwärts über schneebedeckte Wälder, bloss auf dem Gipfel liegt noch ein Schneegruss.
Einzig der Blick nach Süden, an die Gipfel des Muotatales und den Druesberg lässt erahnen, dass der Winter bereits vor der Türe steht. Nachdem alles vorbreitet ist, treffen die übrigen Gäste im rotgoldenen Licht der Abendsonne ein und unter einem gefrorenen, aber klaren Nachthimmel steigt die Feier.
Nachfolgend die Aussicht:
nach Norden: Mythen
nach Süden: Druesberg und Muotatal
nach Westen: Rigi, Vierwaldstättersee, Obwalden
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