Berglandschaften, die nur Hänge und Täler haben engen mich ein, hier werde ich verrückt. Ganz anders Flims, oder die Terrasse von Monstein, wo man Weitsicht hat. Das Unterengadin ist wieder ein klassisches Bergtal. Doch die Landschaft gefällt mir, die dunklen Fichtenwälder, das Schloss Tarasp, mit viel gutem Willen weitet sich in Schuls auch das Tal.
Normlerweise benütze ich die ortsübliche Bezeichnung, die mit Scuol romanisch wäre. Aber mein ganzes Leben lang hat mir Mutter von den Sommerferien in Schuls erzählt, als sie mit meinem Grossvater und meiner Tante auf den Piz Linard stieg, das war um etwa 1960. ich bin mit dem deutschen Begriff gross geworden. Ein Blick auf Wikipedia zeigt, dass der romanische Name seit 1943 gültig wäre, also anderthalb Jahrzehnte bevor Mutter ihre Sommerferien im Unterengadin verbracht hat, Mutter hat die deutsche Bezeichnung wohl von ihren Eltern übernommen und ich habe sie von ihr übernommen. Falera hatte bis 1969 den deutschen Namen Fellers, Muttter verwendet ihn heute noch, verständlich, Flims und Laax verwenden heute noch offiziell die die deutschen Namen. Ich spreche von Falera, zumindest seit in den 1990er-Jahren der Slogan «Flims, Laax Falera, die weisse Arena» für meinen Ferienort warb.
Neubenennungen von Ortschaften, gerade wenn sie als amtlichen Namen die Aussprache der Einheimischen übernehmen, machen bei uns selten Schlagzeilen, so ist es nicht weiter verwunderlich, dass Mutter noch die deutschen Bezeichnungen nimmt. Ich habe beispielsweise 1996 auch nicht mitgekriegt, dass Bombay nun Mumbai genannt wird.
Blick vom Bahnhof Scuol in Richtung Oberengadin.
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