zum Schreiben
12. Mai 2015


Die Zeiten des Mahnens und Belehrens seien vorbei, meint Moderatorin Nicola Steiner im «Literaturclub» über Kollega Bärfussens Essayband «Stil und Moral». Die Herren in der Runde widersprechen zum Glück im Lauf der Sendung.

Die Zeiten des Mahnens und Belehrens sind nicht vorüber, schon gar nicht in Zeiten, in denen für die Bankenrettung ganze Volkswirtschaften zerstört werden. Die Mahner hat es in der Literatur immer gegeben und wird es immer geben. Schriftsteller sind entweder Entetainer oder Hofnarr. Entetainer unterhalten. Die Menschheit möchte unterhalten sein, Zerstreuung von ihrem Alltag finden, die langen Winterabende ohne Langeweile überstehen und in Unbekannte Gebiete vorstossen, ohne selber dahinzureisen – selbst Hofnarren. Diese Mahnen, klären auf, kritisieren. Der Mensch braucht Grenzen, hinterfragt Bestehendes, weiss es besser und möchte seine Umwelt verstanden wissen, selbst Entetainer. Jeder Schriftsteller kommt einmal an den Punkt, wo er sich zwischen dem Dasein als Entetainer oder Hofnarr entscheiden muss.



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