Vor der Reise wurden wir vor den Menschenmassen in Prag gewarnt, Dass man in den Strassen der Altstadt, auf dem Altstädter Ring oder auf der Karlsbrücke an einem gewöhnlichen Freitagnachmittag Platzangst kriegt, unvorstellbar. 2016 haben 7,7 Millionen Touristen Prag besucht. Vor dem Altstädter Rathaus stehen sich die Leute auf den Füssen, an ein Durchkommen ist kaum zu denken. Es ist, als ob man sich nach einem Konzert durch den Eingangsbereich geht. Gruppe um Gruppe wird einer Flutwelle gleich von ihren Reiseleitern durch die Strassen gelotst. Sitze mit den Eltern an der Melantrichova in einem Restaurant auf der Terrasse, nur geschützt durch eine weitere Tischreihe und einige Blumenkübel. Während dem Essen die vorübergehenden Leute beobachtend. Zum Altstädter Ring führen viele Wege vom Wenzelsplatz so hat es hier möglicherweise weniger Leute, die Menschenmassen fluten wellenartig durch die Strassen, an den Rändern ist man sogar sicher vor ihnen. So sicher, dass dann und wann Bettler an den Hauswänden in Gebetshaltung auf dem Pflaster knien, Gesicht auf dem Grund und die Hände zu einer Schale vor sich hingestreckt. Kaum jemand muss ihnen ausweichen, der Menschenstrom fliesst unerbittlich und ungestört an ihnen vorbei als wären sie Dekoration.

Die Unerbittlichkeit der Menschenmasse auf der Karlsbrücke erlebend. Links und rechts an den Mauern Stände und Musiker, dazwischen fliesst der scheinbar unerschöpfliche Menschenstrom Ameisengleich in beide Richtungen. Das Herbstwetter so prächtig wie das Panorama auf beiden Seiten der Moldau, was zum Fotografieren einlädt, doch wer stehen bleibt, hat verloren.