Erwache nach acht Uhr, die Sonne scheint, hinter der Stadt liegt das verschneite Alpenpanorama, die Sonne taucht die Stadt in ein nachweihnächtliches Morgenrot. Blicke nach halb neun aus dem Stubenfenster und sehe etwas, das ich den fast 21 Jahren, in denen ich in meiner Wohnung lebe, noch nie gesehen gesehen habe: Das Limmattal hinauf schiebt sich flussaufwärts über dem Fluss ein weisses Nebelband, die wenigen Wolken darüber am Himmel leuchten rot und orange. Die Häuser in Altstetten, Dunkelhölzli und der Farbhof, aber auch der Bahnhof, sind nebelfrei. Es ist, als ob ein Bühnentechniker die Nebelmaschine angelassen hätte. Auf der linken Seite des grossen Baumes geht die Sicht auf die Stadt, Albisrieden, Wiedikon, den Üetliberg, auch die sind nebelfrei, allerdings streckt ein Nebelband über der Waldeggstrasse, von Uitikon bis hinab ins Triemli seine wolkigen Finger.
Eine Viertelstunde später, um viertel vor neun, hat die ist die Limmat von einem Nebelband bedeckt, golden leuchtet es, von der Sonne bestrahlt, je mehr es sich der Stadt nähert, es scheint, als ob es sich mit dem nebligen Arm, der von der Waldegg kommt, vereinigt.
Um halb zehn fahren Vater und ich vom Parkplatz gegenüber des Migros Höngg ab, es ist schönstes Wetter, der Himmel blau und das Morgenlicht leuchtet golden. Als wir 150 Meter stadteinwärts ums UBS-Gebäude kurven, kommen wir in den Nebel, der von der Limmat her bis zum Meierhofplatz reicht. Wir folgen der Limmattalstrasse und haben nach 300 Metern am Zwielplatz den Nebel wieder hinter uns. Die Terasse des Hönggerberges, auf der auch mein Wohnhaus steht, hält den Nebel, ob er nun aus dem Wald kommt oder von der Limmat, ab. Auf der Höhe meiner Wohnung haben wir wieder blauen Himmel über uns. Nach weitern 500 Metern, als wir in die Winzerstrasse biegen, ist stadtauswärts eine Nebelwand, auch wir fahren in den Nebel, der von der Limmat kommt. Darin befinden wir uns bis auf der Europabrücke, auf der Höhe der Bahngeleise lichtet er sich wieder, dafür sehen wir, wie das Wolkenband am Üetliberg klebt. In der Agentur ankommend, haben wir wieder blauen Himmel über uns.
Am Mittag ist es bedeckt und als wir gegen fünf die Agentur verlassen, regnet es in strömen.
