Nach dem Aufstehen gehe ich als erstes in die Stube und schaue aus dem Fenster. Das nächtliche Wolkenband über der Limmat hat sich zu einem richtigen Nebel ausgeweitet, der hinter den Dächern der Nachbarhäuser endet. Meine Wohnung ist über dem Nebel, der Himmel blasshellblau, die Sonne ist noch nicht über den Käferberg gestiegen, lässt aber bereits einen wunderschönen Tag erahnen.

Eine Dreiviertelstunde später fahre ich mit dem 80er in Richtung Bahnhof Altstetten, zwischen der Stationen Winzerstrasse Süd und Hohenklingensteig tauchen wir in den Nebel ein. Treffpunkt um acht mit C. Wir fahren nach Davos auf Recherche. Nachdem wir unsere Tickets gekauft haben, fahren wir mit der S-Bahn in den Hauptbahnhof.

Die Fahrt am Zürichsee entlang ist traumhaft, die Sonne steht über der Goldküste und taucht alles in ihr klares Morgenlicht, dass die Luft feucht ist, sieht man an den Reflexionen auf den Wellen, der See ist aber nebelfrei. Der Himmel ist von kräftigem Herbstblau, das der frühen Stunde wegen noch etwas dunkel ist. Als die Bahn nach Thalwil ans Seeufer kommt sehen wir ein oder zwei kleine Boote, sie sind nicht als Fischer erkennbar. Begeisternd ist der Blick über den See, hinter den dunkelgrünen Hügelzügen des Zürcher Oberlandes erhebt sich mächtig und weil im Schatten stehend auch dunkel der Säntis und verleiht dem Panorama Charakter.

Auf dem Speer, so sehe ich liegt noch etwas Schnee. Das Sportbad Käpfnach hat geschlossen. Heute Morgen sind keine Taucher unterweges. Auch die Linthebene, wo zumindest früher Schilder entlang der Autobahn vor dem Nebel gewarnt haben, ist nebelfrei. Weiter geht die Fahrt dem Walensee entlang, der vom Kursschiff zwischen Quinten und Murg überquert wird. Als die Bahn der A3 entlang in Richtung Sargans fährt, erzähle ich, dass dieses Autobahnteilstück von der Luftwaffe für Landungen zu Übungszwecken benützt worden war. Auf der Fahrbahn war mit einem Niveauunterschied der Startpunkt spürbar.

Weiterfahrt in der RhB in Richtung Malans, Erinnerung an längst zurückliegende Velotouren. Die Chlus, die das Prättigau vom Rheintal abschliesst als natürliche Barriere oder wie ein natürliches Gefängnistor. Sage zu C. dass dies eine Inspiration für einen Fantasyroman oder einen politischen Roman mit einem Gefangenenlager sein könnte.