Obwohl die Wartezeit auf den 80er nur vier Minuten beträgt, verziehe ich mich in den Neumarkt Altstetten, um im Warmen zu warten. Konkret gehe ich zum Kiosk, um die Zeitschriftenauslage zu studieren, die nächsten Wochen werde ich Corona bedingt wieder mehr in Altstetten und der Agentur sein.

Schon als ich an den Kiosk komme, fällt mir das unausgewogene Bild auf, linkerhand eine lange Schlange und rechts nur ein Kenyaner, der von einer Verkäuferin bedient wird. Sie gibt ihm das Rückgeld, er ärgert sich über etwas. Die Verkäuerin entschuldigt sich, er wird laut. Sie diskutieren miteinander, der Kenyaner wird immer wütender. Ich gehe zu den Zeitschriften und sehe, wie der zweite Verkäufer hinzutritt und den Kenyaner bittet, sich zu beruhigen. Dies möchte der Kenyaner nicht, er stösst Verkäufer weg. Empörte Rufe von umstehenden Leuten. Der Verkäufer weist den Kenyaner weg, dieser ärgert sich und greift den Verkäufer an. Nun geht es Blitzschnell: Der Verkäufer wehrt sich, ein weiterer Herr will schlichten, von hinten nähern sich drei albanische Jugendliche. Zu viert packen sie den Kenyaner, stossen ihn vom Kiosk weg und drücken ihn zu Boden. Der Verkäufer lässt los, geht wieder hinter den Tresen und nimmt das Telefon. Ob er den Sicherheitsdienst oder die Polizei ruft, kann ich nicht hören, weit hat es die Polizei auch nicht, sie muss nur über den Lindenplatz. Unterdessen haben die zwei der drei albanischen Jugendlichen den Kenyaner im Würgegriff und drücken ihn zu Boden. Der dritte albanische Jugendliche gibt Hinweise, wie sie den Kenyaner im Schwitzkasten behalten können, ohne dass dieser ohnmächtig wird. Ich gehe wieder zur Bushaltestelle, die Situation ist unter Kontrolle.