Lyrics
Himmelssplitter

Inhaltsverzeichnis

Letzte Nacht (Polo Hofer)
Leute
Stehender Stein
Kirschen
Der Erde eine Chance geben

Wasserfall
Le Tour et moi
Leben
A mon seul desir
Sister Moon (Sting)
Schwester Mond (Sting)
Angst, dich zu verlieren
Himmelssplitter
Zeiten
Name im Notizbuch
Ich war verschwunden
Lauf Teufel Lauf
Die Mauer
Lamm
Campari Soda (Dominique Grandjean)


«Letzte Nacht
habe ich Dich gesucht
in jeder Bar:

Ich hatte Angst davor,
Dich zu finden
und fürchtete,
Dich nicht zu finden.»
Polo Hofer, 1997


Leute

Leute, Leute, Leute , Leute, Leute, Leute, Leute.
Leute, Leute, Leute, Leute, Leute, Leute, Leute.
Leute, meine lieben anwesenden Leute.
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
Leute, Leute, Leute, Leute, Leute, Leute, Leute.
Danke, dass Ihr so zahlreich erschienen seid,
denn solche Leute braucht das Land.
Also nicht etwa Leute, Leute Leute,
sondern Euch: Leute, Leute, Leute!
Packen wir es an, Leute.
Verändern wir das Land, damit darin Leute wie ihr, leben könnt.
Damit es allen Leuten, Leuten, Leuten gut geht.
Leute, Leute, Leute, Leute, Leute, Leute,
denkt an Euch, denn ich denke an Euch,
damit es meinen lieben Leuten, Leuten, Leuten gut geht!
Leute, Leute, Leute, Leute, entscheidet Euch noch heute,
zum Wohl aller Leute!
Leute, Leute, Leute, Leute, Leute, Leute, Leute.
Leute, Leute, Leute, Leute, Leute, Leute, Leute,
liebe Damen und Herren,
verehrte Leute...
Ich danke Euch!
– Beifall


Stehender Stein

Hey Junge, Rock n' Roll!
Niemand sagt dir wo es durchgeht.
Alles ist in dir,
alles ist um dich herum.
Du kannst nicht falsch liegen.

Hey Junge, stehender Stein!
Niemand gibt dir Karten.
Erwache und hör auf zu träumen.
Denke nicht, sondern handle.
Du kannst nicht falsch liegen.

Hey Junge, Comeback kid!
Niemand sagt dir, was du glauben musst.
Es ist der Mann im Mond,
es ist die grosse Unbekannte.
Du kannst nicht falsch liegen.

Warum versuchst du zu fliegen?
Warum möchtest du die Sterne vom Himmel holen?
Auch wenn morgen die Sonne scheint
und übermorgen der grosse Schnee kommt,
so spaziere eine Weile alleine.
Du bist der stehende Stein.

Hey Junge, stehender Stein.
Schau auf die Strasse und memoriere.
Du musst nicht das Meer teilen,
du musst keine Berge versetzen.
Du kannst nicht falsch liegen.

Hey Junge, Rock n' Roll!
Niemand sagt dir wo es durchgeht.
Alles ist in dir,
alles ist um dich herum.
Du kannst nicht falsch liegen.

Hey Junge, stehender Stein!
Eifer ist deine Passion.
Alles ist in dir,
alles ist um dich herum.
Du kannst nicht falsch liegen.


Kirschen

Die Welt ist eine Kirsche, die immer kleiner wird.
Genau so ist es mit meiner Zeit.
Verkrampfung schnürt mir den Atem ab,
Tränen treten mir in die Augen,
das Herz rast.

Tod – ich habe die Anzeigen gelesen
Tod – ich glaube mich hat es erwischt
Tod – ich weiss, es ist soweit
Tod – die Kirsche ist gegessen

Auf Wiedersehen, Freunde, Abschied schmerzt.
Manch frohe Stunde haben wir zusammen erlebt.
In der Geschichte werde ich nicht einmal der Hall
des Echos sein.

Tod – ich habe die Anzeigen gelesen
Tod – meine Kirsche ist gegessen
Tod – eine Soldatenleiche mehr
Tod – aber ohne Krieg.

Die Erlösung wartet, ich glaube mein Kopf brennt.
Auge um Auge, Zahn um Zahn
Liebe um Liebe, Wahrheit um Wahrheit
Ich habe viel zu verlieren und ich fürchte mich
zu sterben

Tod – bloss ein Scherz der Natur
Tod – zurück in die Nahrungskette
Tod – ich habe die Anzeigen gelesen
Tod – ich bin nicht mehr


Der Erde eine Chance geben

Stell dir vor, wir verschwänden für eine Weile von diesem Planeten.
Wir gäben der Erde nur eine Chance.
Wie würde es sein?
Würde sie noch ein freundlicher Ort sein?
Würde sie für den Mensch noch passend sein?
Und warum sollte sie es?
Möchtest du wirklich der Erde eine Pause geben?
Ich glaube es wäre besser dem Menschen eine Pause zu geben.
Die Erde überlebt den Menschen.
Der Mensch überlebt die Erde nicht.



Wasserfall*

Rauschen, so lieblich in der Ferne.
Rauschen, so aufbrausend in der Nähe.
Perlen, der Gischt kühlt die Stirn.

Mit all seinen Urgewalten
bricht er das zuvor sanft fliessende Wasser in abertausend Tropfen.
Sein Sog zieht alles in den sich kreisenden Schlund hinab,
um es neu zusammenzumischen, um es aus dem Chaos von Luft, Wasser und Delirium neu zusammenzusetzen.
Es ist ein göttlicher Vorgang.

Wochen, schon so lange her seit ich dich das letzte Mal sah.
Heute, so langsam kühlt sich meine Liebe ab.
Wolken, sie drohen Trauer zu bringen.

Mit all ihren Urgewalten
bricht sie die zuvor strahlende Liebe in abertausend Scherben.
Ihr Sog zieht mich in ihren kreisenden Schlund hinab,
um mich zu einer anderen hin zu treiben, um mich aus dem Chaos von Schmerz, Tränen und Dunkelheit neu zu gebären.
Es ist ein göttlich teuflischer Vorgang.

Ich bezeuge meine Liebe in den Wasserfall.
Er spaltet sie bis auf ihren wahren Kern
und fügt sie flussabwärts wieder zusammen.
An jeder Stromschnelle ändert er sie wieder ab,
bis sie zur Perfektion vollendet sein wird.
Er trägt durch die Länder bis zu dir.

Im Fluss badende Leute nehmen sie auf.
Du begegnest ihnen und weisst nicht, wie dir geschieht.
Aus deinem Hahn fliesst sein Wasser
worin du dich badest und womit du kochst.
Im Wasserkraftwerk treibt der Fluss Generatoren an,
deren Strom durch die Leitungen der Stadt fliesst.

Abend, meine Liebe leuchtet dir ewig.
Essenszeit, meine Liebe geht durch deinen Magen.
Wind, das Rauschen in den Blättern trägt die Wortfetzen vom Wasserfall zu dir.

Perlen, der Gischt kühlt die Stirn.
Rauschen, so aufbrausend in der Nähe.
Rauschen, so lieblich in der Ferne.
Wasserfall.

* für Al Imfeld


Le tour et moi

Maintenant, ils roulent de nouveau.
La tête de course passe par les champs.
Les poursuivants montent
et le peloton gain de temps.
Les chevaliers de la rue sont en route.
Au long du mer, dans la Champagne,
sur l' Alpe d'Huez ou au Galibier
les courreurs sont en vogue.

Moi, je les regarde tout le temps.
Eux et moi, on a à maîtriser une distance.
Pour devenir ton amant,
c'est comme monter sur l' Alpe d'Huez.
On voit tout le temps l'arrivé,
mais la rue fait un autre virage.
Chaque étappe est une renaissance,
et à la fin c'est comme avoir gagné l'étappe aux Champs Elysées.

Où est monté Marco Pantani?
Qu'est-ce qui est devenu de Miguel Indurain?
Que faitLaurent Jalabert?
Ce n'est pas Erik Zabel au sprint?
Il est sûr qu' Alex Zülle gagne.

Entre-temps, je t'écris que je t'aime.
Je fais un voyage en tête qui me fait du bien.
Ce sont le tour
le tour et moi.

Où est montéMarco Pantani?
Qu'est-ce qui est devenu de Miguel Indurain?
Que fait Laurent Jalabert?
Ce n'est pas Eric Zabel au sprint?
Il est sûr que c'est moi qui gagne.



Leben

Das Leben ist wie Majonaisesoda,
wie Platz ohne Raum,
wie Speck mit Eiscrème,
wie Sanskrit für ein Pony.


Leben ist wie Regen, der nach oben fällt,
wie Sonnenschein von Norden,
wie Mondschein am hellichten Tag,
wie Eisblumen in der Wüste.

Leben ist wie Ägypten ohne Pyramiden,
wie neun Leben ohne Katze,
wie der Himmel, der auf den Kopf fällt.
So ist das Leben ohne Dich.

kurisv: Zitate aus «What‘s good» von Lou Reed


A mon seul désir

Je te vois partout:
dans chaque film, dans chaque femme
je cherche que toi.
Mais cette fois
l'effrai m'a donné un sacré coup de froid
Cette fois, c'était toi.

Tu étais accompagnées d'un autre gars.
Oh non, je ne le crois pas.
J'ai regardé à toi.
Cela n'était pas toi,
Celles-ci n'étaient pas tes lunettes.
Mais la langue du corps ne ment pas.

J'ai pensé que j'ai perdu ma langue.
Je devais être fou, c'était toi, vraiment toi.
J'ai veillé sur toi, je t'ai regardé toujours
même quand tu étais derrière moi.

Si j'avais un seul désir,
juste un seul désir,
je te jurerais
que je te voudrais à mon seul désir.


Leben

Das Leben ist wie Majonaisesoda,
wie Platz ohne Raum,
wie Speck mit Eiscrème,
wie Sanskrit für ein Pony.


Leben ist wie Regen, der nach oben fällt,
wie Sonnenschein von Norden,
wie Mondschein am hellichten Tag,
wie Eisblumen in der Wüste.

Leben ist wie Ägypten ohne Pyramiden,
wie neun Leben ohne Katze,
wie der Himmel, der auf den Kopf fällt.
So ist das Leben ohne Dich.

kurisv: Zitate aus «What‘s good» von Lou Reed



Sister Moon (Words & Music: Sting)

Sister Moon will be my guide.
In your blue blue shadows I will hide
All good people asleep tonight
I'm all by myself in your silver light.
I would gaze at your face the whole night through.
I'd go out of my mind but for you.

Lying in a mother's arms,
the primal roots of a woman's charms.
I am a stranger to the sun, my eyes are to weak.
How cold is a heart, when it's warmth that he seeks?
You watch every night, you don't care what I do.
I'd go out of my mind but for you.

My mistress' eyes are nothing like the sun.
My hunger for her explains everything I've done:
To howl at the moon the whole night throgh.
And they really do 't care what I do.
I'd go out of my mind but for you.
I'd go out of my mind but for you.


Schwester Mond (Worte& Musik: Sting)

Schwester Mond wird meine Führerin sein.
In deinen blauen, blauen Schatten würde ich mich verstecken.
Alle guten Leute schlafen heute Nacht.
In deinem silbernen Licht bin ich ganz für mich.
Ich möchte die ganze Nacht in dein Gesicht starren.
Ohne Dich würde ich verrückt.

In den Armen einer Mutter liegen,
der ersten Wurzel weiblichen Charmes.
Der Sonne bin ich fremd, meine Augen sind zu schwach.
Wie kalt ist ein Herz, wenn es Wärme ist, das er sucht?
Du schaust jede Nacht zu, doch dir ist es egal, was ich tu.

Meiner Herrin Augen haben nichts mit der Sonne gemein.
Mein Hunger nach ihr erklärt alles, was ich getan habe:
Die ganze Nacht über den Mond anheulen.
Und Ihnen ist es wirklich egal, was ich tue.
Ohne dich würde ich verrückt.
Ohne dich würde ich verrückt.


Angst, dich zu verlieren

Die Zeit geht so schnell vorüber.
Oder ist schon so lange her?
Egal, ich weiss es auch nicht so genau.
Versuch, dich zu erreichen.
Lass es bleiben, weil ich weiss, dass du nicht dort bist.
Du bist so nah und doch so fern.

Langsam kehrt wieder Normalität ein.
Vorbei die Zeiten auf Wolke sieben.
Obwohl wir nie zusammen dort waren.
Lass es für immer und ewig jetzt werden.
Wir zwei gemeinsam,
und alle Welt wird es wissen.

In einem fremden Raum,
es war nicht mehr wie in einem Traum.
Was kann ich dagegen tun?
Der Wein schmeckt mir nicht mehr,
weiss nicht mehr weiter.
Angst beginnt mich zu erfüllen.

John Lennon sagte:
«Hier im Tal der Unentschiedenheit
Weiss ich nicht was tun.
Ich spüre, wie du mir entgleitest.
Ich spüre, wie du mir entgleitest.
Ich verliere dich.»


Was aber sage ich?
Ich habe Angst, dich zu verlieren.
Angst, dass es nur ein Traum gewesen ist.
Angst, dich zu verlieren.
Magie war damals in der Luft.
Wo ist sie hin?

Das John Lennon Zitat stammt aus «I'm Losing You» (© 1980 Lenono Music)


Himmelssplitter

Wabernde und blubbernde Sounds in der Nacht.
Rollende Donner eilen übers Feld.
Warum, warum, warum, sag mir warum.
Warum, warum, warum nur so rum?
Die Himmel weinen, der Mond lacht.
Behalte deine Nummer bis Dunkelheit sie unkenntlich macht.
Strassenzüge kommen und gehen.
Akzeptieren wir die Realität?

Zittern und zaudern begleiten das Unbehagen.
Undeutliche Sprache einer grossen Lüge.
Nein, nein, nein, denke, ich mein,
nein, nein, nein, das kann nicht sein!
Du verlässt nie meinen Geist!
Setze mich und warte bis die Realität obsiegt.
Kein Mann. Kein Hund. Wedle nicht mit dem Schwanz.
Weiss nicht was falsch gelaufen war.

Träume vom Regen, in der Wüste gibt es keine Rosen.
Trete ins Kloster meines Geistes, wo mich unsichtbare Mönche zum Lachen bringen.
Geh weiter, geh weiter, geh weiter, singe immer lauter.
Geh weiter, geh weiter, geh weiter, das Leben geht weiter.
Die Luft vibriert mit dampfenden Drogen.
Orientalische Klänge, Farben aus tausendundeiner Nacht.
Düfte von Basars, Brasils und schwarzen Afghanen.
Etre amoureux, c'est la peur juste un peu.

Ich fühlte die Glückseligkeit.
Ich hatte den lucky Punch.
Ich sah das Paradies für mehr als nur einen Moment.
Alles was ich habe sind die Himmelssplitter in meinen Fingern.


Zeiten

Ich bin nicht nostalgisch,
lebe in der Gegenwart der näheren Zukunft.
Manchmal erwischt es mich trotzdem.
Auch ich bin dagegen nicht gefeit.
Begebe mich an die Orte meiner aktiven Erinnerung zurück.

Ich weiss noch genau, wie es damals war.
Höre längst vergessen geglaubte Stimmen wieder.
Manchmal fühle ich mich sogar wie damals,
die Welt ist gross und gut und ich bin der Grösste –
ein kleiner grüner Steppke.

Schau, hier bin ich zur Schule gegangen,
dort kannst du mich noch sitzen sehen, wenn du genau schaust.
Dies war der Weg, den ich damals ging.
Ich erinnere mich, als verfolgte ich auf einer Karte den Weg zurück.
Ist es nicht wahnsinnig, wie die Zeit vergeht?

Interessiert es dich wirklich?
Ist doch älter als kalter Kaffee im Winter.
Diese Orte können mich nicht geprägt haben.
Versuch nicht wie ich seit Urzeiten, mich zu verstehen.
Diese Orte werden höchstens zu deiner passiven Erinnerung.

Ich bin nicht nostalgisch,
lebe in der Gegenwart der näheren Zukunft.
Manchmal erwischt es mich doch,
es macht mich nicht depressiv, doch...
Werde die Alten nie verstehen, die von den guten alten Zeiten sprechen.


Name im Notizbuch

Ich habe ein Notizbuch, da steht ein Name drin.
Wenn Ihr denkt, das sei nichts besonderes,
denn Ihr hättet auch eins, so stimmt dies nur zum Teil,
denn in meinem Notizbuch steht eben dieser Name drin.
Er steht unter der Nummer des Pizzakuriers,
hat aber nichts mit ihm zu tun, da er einen englischen Namen hat.
Der Name steht auf einer völlig unbedeutenden Seite,
auf der es viele durchgestrichene Worte hat.
Sie sind Bruchstücke von Versen, genau wie Scherben von antiken Vasen.
Neben dem Namen steht eine Nummer, doch ich möchte sie nicht anrufen,
weil ich nicht weiss, ob sie zum Namen gehört.
Sie steht eben nicht ganz neben dem Namen,
es könnte auch irgend eine Nummer sein.
Es wäre peinlich, jemand anzurufen, den ich doch nicht kenne.
Es gibt tausend Gründe, um diese Nummer nicht zu wählen.
Es gibt tausend Gesichter, die sich hinter dieser Nummer verbergen können.
Es gibt tausend Dinge, die vor dem Anruf auf diese Nummer erledigt werden müssen.
Ich habe in kleines Notizbuch, da stehen ein Name und eine Nummer drin.
Wenn Ihr denkt, das komme Euch bekannt vor,
diese Geschichte könnte von Mani Matter sein, so stimmt dies nur zum Teil,
denn der Name und diese Nummer stehen in meinem Notizbuch.
Gerade als ich die Nummer wählen wollte, klingelte das Telefon.


Ich war verschwunden

Ich erwachte heute Morgen,
schlurfte zum Spiegel
und wollte mir guten Tag sagen.
Doch als ich hinschaute, sah ich nichts.
Ich war verschwunden.

Ich schrieb mir einen Brief,
warf ihn gestern ein
und wartete seither ungeduldig auf den Briefträger.
Doch als ich die Post durchschaute, fand ich nichts.
Ich war verschwunden.

Ich entsann mich an den Inhalt,
hatte mich mit mir verabredet
um einen Kaffee trinken zu gehen.
Doch als ich hinging, erschien ich nicht.
Ich war verschwunden.

Ich ging besorgt nach Hause,
mein Fernbleiben beunruhigte mich sehr.
Ich wollte es nun wissen.
Doch als ich heimkehrte, war ich noch nicht Zuhause.
Ich war verschwunden.

Ich legte mich schlafen,
lag allein in meinem Doppelbett,
um auf meine Rückkehr zu warten.
Doch als ich eingeschlafen war, träumte ich nicht von mir.
Ich war verschwunden.

Ich erwachte, obwohl ich nicht richtig schlief,
sinnierte über mein bizarres Verhalten
und wollte mich auf die Suche nach mir begeben.
Doch alles was ich fand, war ein alter Text meinerseits,
worin es hiess:

«Wenn du fliegen willst»,
sagte der Mann zu dem Kind,
«musst du viel Suppe essen»,
sprang hinab
und verschwand in der Stadt in den Wolken.


Lauf Teufel Lauf

Lauf Teufel lauf.
Die guten Zeiten haben begonnen.
Lauf Teufel lauf,
bevor ich dich erwische.
Bin ein Sünder, werde zum Gewinner.
Du beeilst dich besser,
denn ich krieg dich!

Ich träumte von Gottes Fehler in der Wüste.
Die Zeit darin dauerte mindestens vierzig Jahre.
Aber mich kriegst du nicht. Nein, nein, nein.
Versuch es mit Repression; du kannst dich einzuschmeicheln versuchen,
du kannst mich verführen wollen oder mir das Wort verdrehen.
Deine Schläge sind jeweils hart. Manche Nacht war schlaflos.
Glaubte, dich nicht mehr loszukriegen.
Aber nun wirst du laufen, Freundchen!

Ich träume von der Rose in der Wüste.
Sie ist die Königin der hängenden Gärten Babylons.
Mit der Hure koaliere ich, das Feuer brennt.
Mein Leben scheint nichts als ein Sack heisser Luft zu sein.
Doch in mir brodelt die süsse Vergiftung der Liebe, der Frucht ihrer Pflanze.
Ihr Parfum ist die Folter, ihr Geruch der Schmerz, ihre Erinnerung die Stärke.
Eine grosse Lüge in einer kleinen Welt.
Aber nun wirst du laufen, Freundchen!

Lauf Teufel lauf.
Die guten Zeiten haben begonnen.
Lauf Teufel lauf,
bevor ich dich erwische.
Bin ein Sünder, werde zum Gewinner.
Du beeilst dich besser,
denn ich krieg dich!

All deine Kunst und deine Reichtümer bedeuten mir nichts.
Dies ist mein Werk eines langen Tages.
Überraschung ist nicht deine Waffe. Nein, nein, nein.
Der grösste Dieb in der Weite der Nacht freut sich, wenn der Regen gefallen ist. Die Sonne wird die Spuren trocknen.
Du bist nicht mein neuer Freund, Herr Saubermann.
Ich brauche keinen Anwalt ehrlicher Leute.
Ich fand die Rose in der Wüste.

Es ist nicht mein Plan, das Kreuz zu ergreifen.
Dein Schlangenfrass ist nicht mein Pedrigree,
diese Hundehütte war nie mein Platz, nein, nein, nein.
Verurteile mich nicht, du könntest schon bald meiner statt hier stehen.
Wie oft schwor ich, dein Schüler zu sein?
Hund deiner perfekten Lüge!
Es ist diese vertrackte Situation, die dich zum Laufen bringt.
Es ist nicht nur ein anderer Tag, es ist völlig neuer Tag.

Lauf Teufel lauf.
Die guten Zeiten haben begonnen.
Lauf Teufel lauf,
bevor ich dich erwische.
Bin ein Sünder, werde zum Gewinner.
Sieh dich vor,
die Engel haben Spass!


Die Mauer

Es ist als wäre es erst gestern gewesen, als die Mauer fiel.
Das Millennium kommt, was bedeutet das schon?
Ein jeder lebt von Tag zu Tag
um Ende Monat über die Runden zu kommen.
Dem Siegestaumel und der grenzenlosen Euphorie
folgten Katerstimmung und Enttäuschung.
Gegen Bosnien und Golfkrieg nützte kein Aspirin.
Die Mauer war weg, der kalte Wind konnte ungehindert passieren.
Der Friede ist im Eierkuchen und der ist längst gegessen.
Vorbei die Zeiten eitler Freude.
Neue Mauern stehen der alten statt.
Doch nicht nur Berlin ist eine andere Stadt.

Es ist als wäre es erst gestern gewesen, als die Mauer fiel.
Doch sind bereits zehn Jahre vergangen.
Der Staub hat sich mittlerweile gelegt.
Viele kennen die Mauer nur vom hören sagen.
Damals wusste man noch nicht, was es bedeutet.
Aufbruchstimmung herrschte, die Welt drehte sich.
Das Millennium steht als neue Mauer da.
Die Gefühle ähneln sich, die 80er Jahre sind greifbar.
Vieles ist konkreter, mehr als nur ein Silberstreifen am Horizont.
Es ist ein neuer Tag angebrochen.
Die Anzeichen mehren sich, es wird besser.
Nicht nur ich bin ein anderer Mensch.

Die Zukunft liegt in unseren Händen.
Wir werden es schaffen und es wird gut werden.
Mauern sind zum übewinden da.
Gott schuf die Wüste um darin lustwandeln zu können.
Perestrojka und Glasnost sind nicht vorbei.
Zahlen sind leere Hülsen, egal ob 1984, 1989 oder 2000.
Sie sind bloss ein neuerfundener Gott.
Der Teufel kommt als Millenniumbug daher,
der iMac als die neue Offenbarung.
Klassik, Hudigägeler, Hardrock, Hip Hop und Techno verschmelzen.
Eine Inventur ist ein Neubeginn.
Die Mauern beginnen im Kopf zu fallen.


Lamm

Es muss eine Art Magie geherrscht haben, um so glücklich zu sein.
Es muss eine Menge Schmerz gewesen sein, dass es nicht mehr so ist.
Es muss ein rechter Kraftakt gewesen sein, um die Welt zu gebären.
Es muss ein harter Gang in den Himmel sein.

Weine nicht, kleines Lamm.
Lerne wie ein Drache zu fliegen.
Ein Samen braucht keinen Magistertitel,
um zu wissen wie er wachsen muss.

Weine nicht, kleines Lamm.
Auch wenn du denkst, warum immer ich.
Der Welt geht es nicht besser.
Pflege lieber den gepflanzten Samen.

Niemand wird dir dein Herz brechen,
auch wenn es so zu sein scheint.
Auch wenn du denkst, ich werden nie mehr jemanden wie dich treffen,
wird eines Tages jemand kommen, der sagen wird, ich mag dich.



Campari Soda

Ich nime no'n Campari Soda.
Wit unter mir lit's Wulchemeer.
De Ventilator summet lisli.
Es isch als gäbs mich nüme meh.

Ich gseen durs Feischter zwei Turbine.
S Flugzüg wankt liecht i de Luft.
Durs Mikrofon seit de Kopilot:
«On your left, you can see some skysplitter
through the dust»

ch nime no'n Campari Soda.
Wit unter mir lit's Wulchemeer.
De Ventilator summet lisli.
Es isch als gäbs mich nüme meh.

Campari Soda: Text/Musik Dominique Grandjean, Adaption Ko-Pilot Yves Baer

 

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