Im Hochmittelalter war Zürich ein Pilgerort, seine Kirchen und Klöster prägten lange Zeit massgebend das politische und geistige Wachstum der Region. Dieses Erbe reicht weit über die Reformation hinaus. Am Wandel der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen oder politischen Bedeutung der Altstadtkirchen Zürichs kann die Geschichte der Stadt abgelesen werden. Diesen Ansatz verfolgt ein neues Buch mit dem Titel «Die Zürcher Altstadtkirchen. Eine Stadtgeschichte entlang der Sakralbauten.» Ende Oktober 2019 kommt das mit über 500 Abbildungen reich illustrierte Buch in den Handel.
Die beiden Autoren François G. Baer und Yves Baer stellen in ihrem kunsthistorischen Führer insgesamt sieben Altstadtkirchen vor. Jede steht exemplarisch für eine Epoche der Zürcher Geschichte. Sie gehen auf die wichtigsten Entwicklungen der Stadt, das soziologische Umfeld der Sakralbauten und die wegweisenden Akteure ein. In kurzer Form machen sie die wichtigsten Ereignisse entlang von Zürichs Altstadtkirchen und Klöstern erfahrbar.
Komprimierte Geschichte Zürichs
von der Spätantike bis heute
Die beiden Autoren bieten auf den ersten knapp 60 Seiten einen komprimierten Überblick über die Stadtgeschichte Zürichs von der Spätantike bis heute. Auf den nachfolgenden 200 Seiten stellen sie die teils turbulenten Geschichten von Wasserkirche, Fraumünster, Predigerkirche, Grossmünster, St. Peter, Augustinerkirche und schliesslich der neoromanischen Liebfrauenkirche vor.
Die Kapitel sind jeweils ähnlich aufgebaut, so dass sich die Leserinnen und Leser rasch orientieren können. Eine kurze Einleitung bettet die jeweilige Kirche in den historischen Kontext ein. Danach erläutern die Autoren die besonderen Umstände der Gründung des Kirchenbaus und was die spezifischen geographischen, topographischen oder liturgischen Merkmale sind.
Sodann zeichnen die Autoren im Detail die Baugeschichte, die künstlerische Ausstattung wie Fresken, Gewölbe, Fenster, den Skulpturenschmuck usw. nach und welche kunsthistorischen Schätze im Verlauf der Jahrhunderte durch Reformation oder andere politische Entwicklungen verloren gingen.
Umnutzungen von Kirchenräumen oder Wandel der Bedeutung
Teilweise wurden die Kirchenräume im Verlauf der Zeit komplett oder für spezifische Ereignisse für kurze Zeit umgenutzt. Die Wasserkirche sticht hier besonders heraus: In ihrer Geschichte musste sie schon als Gerichtssaal, Markthalle, Warenlager oder Bibliothek herhalten und wurde teilweise einschneidenden baulichen Anpassungen unterzogen. In gesonderten Einschüben zeigen François G. und Yves Baer auf, welchen Einfluss die jeweilige Institutionen oder ihre Akteurinnen und Akteure, wie beispielsweise die Äbtissinnen des Fraumünsters politisch, kulturell oder spirituell ausgeübt haben.

Doppelseite aus dem Kapitel des Grossmünsters, die mittelalterliche Fresken und die Chorfenster von Augusto Giacometti zeigt.
Die Autoren
François G. Baer (*1945) ist visueller Gestalter, Mitherausgeber mehrerer Sachbücher und Inhaber eines eigenen Grafikateliers. 1988 erhielt er einen Merit Award des Art Directors Club New York. Anfang der 1990er-Jahre war er Head of Corporate Design der Swissair. Er war 20 Jahre Mitglied der Synode der Reformierten Landeskirche des Kantons Zürich. 1997 gründete er mit zwei Partnern die Publishing-Agentur Toolbox mit Schwerpunkt Magazin- und Buchgestaltung.
Yves Baer (*1976) wirkt als Sekretär beim Grossmünster und ist Publizist, Autor mehrerer Sachbücher sowie freischaffender Medienberater und Präsident des Zürcher Schriftstellerverbands. Er arbeitete in nationalen und internationalen PR-Agenturen und Non-Profit-Organisationen und war u.a. Mediensprecher des Guide Michelin und von World Vision Schweiz. Seit 2005 schreibt er für die Musikzeitung Loop. Seine Online Werkschau über Sir Paul McCartney wird international zitiert.

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François G. Baer, Yves Baer
Die Zürcher Altstadtkirchen
Eine Stadtgeschichte entlang der Sakralbauten
NZZ Libro, 2019
260 Seiten
650 Abbildungen
Format: 14.5 x 24 cm
Gebunden
ISBN: 978-3-03810-438-4

Der Chindlifrässer im Kreuzgang des Grossmünsters.
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