Seit etwa elf Uhr hat schneiterlet es leicht. Um Mittag reicht es im Garten des Grossmünster Pfarrhaus gerade mal für ein leichte Weisstönung des Rasens. Nehme beim Kunsthaus den Dreier. Während der Fahrt die Hottingerstrasse entlang beginnt es immer stärker zu schneien, vierhundert Meter weiter, beim Steinwiesplatz, sind es nun richtige Schneeflocken. Nach fünfzig weiteren Meter weiter, beim Hottingerplatz, ist es bereits ein regelrechter Schneesturm. Der Blick zum Tramfenster hinaus fasziniert, vor einem ist ein weisser Vorhang vor einer antharzitfarbenen Mauer gespannt. Die Sichtweite beträgt wegen des Schneetreibens nur noch wenige Meter. Die Schneeflocken fallen nicht mehr vom Himmel, sondern werden vom Wind vor sich hergetrieben. Der Dreier setzt sich wieder in Bewegung. Dreihundert Meter weiter, an der Sophienstrasse, liegen bereits zwei Zentimeter Neuschnee. Bis über den Römerhof hinaus ist niemand sonst mehr unterwegs, auf dem Boden ist es heller als gegen Himmel. Überquere am Klusplatz von der Tramhaltestelle kommend die Witikonerstrasse, um im Coop Pronto ein Sandwich zu kaufen. Keine zwei Minuten im Schneegestöber, mein Mantel wird von einer Schneeschicht überzogen. Ohne die Sturmböen wäre es noch erträglich. Picknicke im Hüttchen im Wäldchen der Parkanlage des Altersheimes Kluspark. Innerhalb weniger Minuten hat sich alles in eine Winterlandschaft verwandelt. Auf dem Rückweg waren noch keine Schneepfluge unterwegs gewesen. Autofahrer üben das Anfahren am Berg, doch der Schneefall hat nachgelassen. Beim Römerhof versuchen zwei Bauarbeiter eine schwarze Mecedes E-Klasse Limousine aus der Baugrube neben dem Tramgeleise zu stossen. Der Fahrer war die Klosbachstrasse hinuntergefahren und konnte wohl nicht mehr rechtzeitig bremsen.