Blackout
20. November 2011


Beim Zähneputzen um Mitternacht wird es auf einmal dunkel. Zuerst der Verdacht, dass die sechzig Jahre alten Sicherungen im Haus den Geist aufgegeben haben. Doch ein Blick aus dem Stubenfenster hinaus zeigt, dass das ganze Quartier im Dunkeln liegt. Wäre es nicht eine herbstlichneblige Nacht, in der das Licht der Stadt schmutziggelb zur Erde zurück reflektiert wird, es wäre finster. Die Silhouetten der Nachbarhäuser und der nackten Bäume heben sich scherenschnittartig vom nebligen Nachthimmel ab. Das Bild ist dennoch seltsam genug: Auf Höngger Seite alles verschlingende Finsternis, die sich dunkel gegen gelbgrauen Nachthimmel des Zürcher Nachthimmels absetzt, einzig die roten Lichter auf dem Primetower bilden die Landmarken auf unserer Stadtseite. Er er scheint vom Blackout so wenig betroffen zu sein wie der Bahnhof Altstetten, von wo Eisenbahnlärm dringt. Wiedikon, Albisrieden, Altstetten, die Quartiere der südlichen Stadt auf der anderen Limmatseite strahlen am Fusse des nächtlichen Üetlibergs um die Wette, als ob nichts geschehen wäre.

Immerhin wollte ich sowieso zu Bett gehen, was ich nun auch tue und schnell einschlafe. Erwache jedoch bereits um ein Uhr wieder, weil der Verdunster zu blubbern beginnt, da wieder Strom fliesst.

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