Leserbesuch

22. April 2023


Als wir klingeln, wird sofort die Tür geöffnet. Wir werden vom Hausherrn erwartet, er trägt Anzug, ohne Krawatte. Während wir uns bekannt machen, kommt auch die Gattin, im weissen Rollkragenpullover. Eine Bekannte von mir hat «Weltgeist in Zürich» ihrer Schulfreundin geschenkt. Als sie mich neulich kontaktierte, erzählte sie, dass das Buch mit Interesse gelesen worden sei. Ihre Freundin, und vor allem ihr Mann, wären aber erstaunt darüber, dass darin zwei Bilder sind, die er besitzt und nicht öffentlich zugänglich sind. Er wolle Vater und mich unbedingt kennenlerenen.

Die Wohnung ist sorgältig renoviert, Bilder und Möbel stammen aus Zürich aus dem 17. und 18. Jahrhundert. In der ersten Etage ist das Esszimmer, Kaffee und Apfelkuchen und der «Weltgeist» sind auf dem Esstisch. Man ist auf Augenhöhe mit dem Lindenhof. Gegenüber von mir hängt an der Wand Dietrich Meyers «Doppelporträt» seiner Kinder Rudolf und Agnes von 1612 – Anfang April habe ich für das neue Buch darüber geschrieben. Nach den Fragen, wie wir zum Büchermachen gekommen sind, die Frage, wie wir die Bilder gefunden haben. Danach gibt uns der Hausherr eine Führung durch das Haus.

In Vaters Beitrag über Johann Ulrich Schellenberg bildeten wir das «Das Bildnis einer Dame, eine Perlenkette aufreihend» (um 1745) ab. Vater vermutet in seinem Artikel, dass es sich wahrscheinlich um Anna Katherina Schellenberg, seine Frau, handelt. Und schreibt: «Wir möchten es gerne wissen, noch mehr aber dieses magische Porträt in einer öffentlichen Sammlung betrachten können.» –

Le voilà, im Treppenhaus hängt das Bild in seiner ganzen Pracht. Vater geniesst es einen Moment lang.





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im Feierabendverkehr – 28. März
Zürich, Europabrücke – 12. März
Zürich, Nordbrücke – 10. März


folgende Beiträge:
Möwen, beim Lesen – 25. April
im Bus – 16 . August
Sommernacht – 16 . August


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